Adva Optical Aktie (DE0005103006)

Auch wenn sich der US-chinesische Handelsstreit auf das Ergebnis von Adva Optical auswirkt, bleibt der Netzwerkausrüster stramm auf Kurs, die eigenen Ziele mindestens zu erfüllen. Im Q3 stieg das Betriebsergebnis trotz höherer Zölle auf in China produzierte US-Waren um 9,1% auf 7,4 Mio. Euro.

Die Konzernlenker einiger kleiner und mittelgroßer börsennotierter Unternehmen fiebern vermutlich schon dem Dienstagabend (5.3.) entgegen. Dann nämlich entscheidet die Deutsche Börse über die Zusammensetzung ihrer Indexfamilie. Zwar ist ein Abstieg nicht immer gleichbedeutend mit künftigen Kursverlusten (s. „Rundblick“ auf S. 3), doch die Mitgliedschaft in einer der drei Ranglisten ist immer verbunden mit einem entsprechenden Prestigegewinn.

Mit einem Umsatzplus von 12,2% auf 131,5 Mio. Euro und einem Anstieg des proforma Betriebsergebnisses um 80,3% auf 8,1 Mio. Euro legte Adva Optical die erwartet guten Q4-Zahlen vor. Dabei sank der Umsatz im Gj. 2018 nur um 2,4% auf 502 Mio. Euro, während das proforma Betriebsergebnis um 19,2% auf 23,3 Mio. Euro zulegte. Dies zeigt, dass Adva wieder profitabler geworden ist.

Bei Adva Optical lief das Q2 ertragsseitig erfreulich. Denn das proforma Betriebsergebnis lag mit 6,1 Mio. Euro (-33,1% zum Vj.) am oberen Rand des Prognosebands.

Das 2. Hj. 2017 war für Adva Optical eine schwierige Zeit. Wichtige Kunden sprangen ab, der Wettbewerb wurde härter, das Management musste die Ziele revidieren und der Netzwerkspezialist rutschte in die roten Zahlen.

Wie in der jüngsten Ausgabe vom 5.3. angekündigt, gab die Deutsche Börse am Montagabend eine Reihe von Veränderungen in ihrer Indexfamilie bekannt. Als zumindest kleine Überraschung sehen wir den schon jetzt gekommenen Zeitpunkt für den Aufstieg des Werkstoffherstellers Covestro in den DAX an.

Wenn am Montagabend (5.3.) die quartalsweise anstehende Überprüfung der Indexfamilien der Deutschen Börse ansteht, wird es v. a. in der zweiten Reihe Veränderungen geben. Index-Spezialisten wie Silke Schlünsen von Oddo Seydler und Uwe Streich von der LBBW rechnen schon seit Tagen mit spitzem Bleistift in ihren selbstgeführten Listen zu Marktkapitalisierung und Börsenumsatz. Auch die PLATOW-Redaktion hat sich Gedanken gemacht und festgestellt, dass es gerade im MDAX und SDAX bei einigen Titeln extrem eng zugeht.

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Der Vorstandschef von Adva Optical, Brian Protiva, hat Wort gehalten und das Unternehmen im Q4 in die Profitabilität zurückgeführt. Erlösen von 117,2 Mio. Euro stand ein proforma Betriebsgewinn von 4,5 Mio. Euro gegenüber. Nach dem Wegfall zweier US-Kunden ist die schnelle Reaktionszeit mit der Anpassung von Kostenstrukturen hoch einzuschätzen.

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Nach zwei Gewinnwarnungen erreichte Adva Optical im Q3 die gesenkten Ziele. Dabei kam es trotz der jüngst gekauften MRV-Gruppe fast zu einer Halbierung des Umsatzes auf 111,2 Mio. Euro. Der Einbruch bei den Erlösen führte zu einem Verlust beim Proforma Betriebsergebnis von 0,8 Mio. Euro (Vj: +8,3 Mio. Euro).

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Das PLATOW Derivate-Depot kommt seit Jahresbeginn auf eine Performance von gut 10%. Das ist grundsätzlich erfreulich, wenn auch nicht überragend. Zumal wir Mitte Juni noch ein doppelt so hohes Plus ausweisen konnten.

Im Juli berichtete Adva Optical von einem schwachen Q2. Da CEO Brian Protiva den Ausblick senkte, rutschte die TecDAX-Aktie ab und unterschritt unseren Stopp bei 7,80 Euro (vgl. PB v. 21.7.).

Nach den Q1-Zahlen sah es bei Adva Optical – dank verbesserter Profitabilität – gut aus (vgl. PB v. 28.4.). In Q2 hat sich nun das Bild aber gedreht: Der Telekomausrüster setzte mit 144,2 Mio. Euro 8,3% weniger als im Vorjahr um.

Als ADVA Optical Networking am 27. April seine Q1-Zahlen präsentiert hat, verlor die Aktie im Anschluss innerhalb weniger Tage mehr als 15% an Wert. Dabei hatte der Anbieter von Telekommunikationsausrüstung die Erwartungen der Analysten mit einem Umsatzanstieg von 16,3% sogar übertroffen.

Schon im Februar – bei der Vorlage der 2016er-Zahlen – musste Adva Optical Kursabschläge hinnehmen. Damals störten sich Analysten an der zu geringen Profitabilität.

Mitte Februar schloss der SDAX erstmals in seiner Geschichte über 10 000 Zählern. Anders als beim großen Bruder DAX, der diese Marke bereits zur Jahresmitte 2014 geknackt hatte, zog dieses Ereignis kaum mediale Aufmerksamkeit auf sich. Anlegern zeigte es aber einmal mehr, dass sich auch mit Aktien „aus der dritten Reihe“ Geld verdienen lässt. Immerhin liegt der Startpunkt beider Indizes 1988 bei 1 000 Punkten; beim DAX real, beim SDAX in der Rückrechnung.

Wenn eine Aktie von Dezember bis Februar von 7 auf 9 Euro steigt, dann müssen starke Zahlen folgen, um den Trend zu bestätigen. Adva Optical konnte diese hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. 2016 stieg der Umsatz zwar um 28,2% auf den Rekordwert von 566,7 Mio. Euro.

Während deutsche Technologieaktien im dritten Quartal meist Performancebringer waren, büßten sie im Oktober von ihrem strahlenden Nimbus merklich ein. So gaben die im TecDAX versammelten Titel binnen Monatsfrist ihre im August und September mühsam aufgebauten Gewinne komplett ab. Zwar sind TecDAX-Papiere im Platow-Fonds mit einem Anteil von 14% eher wenig präsent, Technologietitel im Allgemeinen mit grob 27% aber schon.

Bis auf 9,30 Euro war unsere Altempfehlung Adva Optical (PB v. 22.7.) im Oktober geklettert, ehe vor den Q3-Daten Gewinnmitnahmen einsetzten. Die Zahlen von Juli bis September zeigen, dass die Profitabilität dem Wachstum hinterherläuft. Während der Umsatz mehr als 30% stieg, fiel das Proforma-Betriebsergebnis um 1,3 Mio. auf 8,3 Mio. Euro. Dies entspricht 5,2% des Umsatzes, worin wir eine Margenschwäche erkennen. So rutschte die Aktie nach den Zahlen weiter ab. CEO Brian Protiva erklärt im PLATOW-Gespräch, dass Adva vor allem von Seiten nordamerikanischer Großkunden einem Preisdruck ausgesetzt war. Denn das Umsatzwachstum kam zu größten Teilen vom Alt-Geschäft der Martinsrieder, der Zukauf Overture trug nur 6 bis 7% zum Zuwachs bei, wie Protiva bestätigte.

Wenn wir uns die Kursentwicklung unseres Dachwikifolios PLATOW Best Trader Selection in den vergangenen Monaten ansehen, könnte man meinen, dass es sich hierbei um eine klassische Anleihe eines Unternehmens mit erstklassiger Bonität handelt. Seit Anfang März bewegt sich der Kurs des kurz zuvor emittierten Zertifikats stetig zwischen 96,50 und gut 101 Euro. Als Verantwortliche für die Zusammensetzung des Portfolios sind wir hin und hergerissen. Auf der einen Seite ist der Trend insgesamt dank der zuletzt gestiegenen Kurse leicht aufwärts gerichtet. Auch das Ziel möglichst geringer Drawdowns ist bislang mehr als erfüllt worden. Auf der anderen Seite würde uns und wahrscheinlich auch den investierten Anlegern ein bisschen mehr Schwung ganz gut gefallen. Ein Interessenkonflikt, den viele Leser nur zu gut kennen werden.

Seit dem 1. September wird der Platow-Fonds durch die neue Platow-Tochtergesellschaft pfp Advisory beraten. Und der Start kann objektiv als sehr gelungen bezeichnet werden: Der DB Platinum IV Platow Fonds (232,68 Euro; LU1239760025) legte im Kurs deutlich zu, während der am besten vergleichbare Aktienindex SDAX sogar Punkte einbüßte.