Malaysia – Politischer Erdrutsch ohne Mehrheiten
Abgestraft, aber Ausschlaggebend _ Wenn ein Politiker die schriftliche Zusage einer Mehrheit im Parlament vorweisen kann, dann darf man eine stabile Regierung erwarten. Wenn zwei Politiker angeblich die Mehrheit haben, droht Chaos. Und genau das passiert derzeit in Malaysia. Obwohl die Parlamentswahlen in Malaysia keine klare Regierungsmehrheit ergaben, wurde die politische Landschaft regelrecht umgepflügt. Die United Malays National Organisation (UMNO), die das Land von 1957 bis 2018 regierte, wurde pulverisiert.
Vor fünf Jahren hatte eine UMNO-geführte Koalition 60% der Sitze im malaysischen Parlament. Nach einer langen Kette von Korruptionsskandalen sind es jetzt nur noch 12%. Stattdessen wetteifern zwei 75-jährige politische Veteranen um die für die Mehrheit erforderlichen 111 Sitze. Es handelt sich um Anwar Ibrahim, den Vorsitzenden der eher reformorientierten Pakatan Harapan (PH), die 81 Sitze hat, und Muhyiddin Yassin, dessen eher nationalistisches Bündnis Perikatan Nasional (PN) 73 Sitze gewann. Die UMNO wird mit ihren 30 Sitzen zum Zünglein an der Waage. Zu den Gewinnern der Wahl zählt vor allem die Panmalaysische Islamische Partei (PAS), die zu Muhyiddins PN-Bündnis zählt und politischen Islam mit stark malaiisch-nationalistischer Färbung verbindet, den die chinesischen und indischen Minderheiten Malaysias (zusammen ca. ein Drittel der Bevölkerung) als Bedrohung sehen.
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