Teva muss sich noch beweisen
Israel _ Bei Teva setzen sich die jüngst ausgemachten Trends (vgl. PEM vom 1.7.) weiter fort. Der Umsatz rutschte auch im Q3 weiter ab, der Weg zur Profitabilität ist anhaltend steinig. Erfreulich sind dagegen die guten Barmittelzuflüsse sowie die anhaltende Verringerung der Schulden. Im Einzelnen: Der Umsatz fiel um 2% auf 3,9 Mrd. US-Dollar, trotz guter Verkaufszahlen der Biosimilars Truxima (Alternative zu Rituxan zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis) und Ajovy (ein Fremanezumab-Antikörper, der Migräne vorbeugen soll). V. a. in Nordamerika sanken die Erlöse (-7%), während sie in Europa (+9%) leicht zulegen konnten. Weiterhin sorgten die Auswirkungen der Corona-Pandemie dafür, dass die Kunden eher zögerlich nach den Generika der Israelis griffen. Rd. 222 Mio. Dollar oder 5,7% vom Umsatz wurden in Forschung und Entwicklung gesteckt.
In den kommenden Jahren will CEO Kåre Schultz fünf neue Wirkstoffe auf den Markt bringen. Dank geringerer Vertriebs- und Marketingkosten konnte auf der Ebene des EBITDA immerhin ein Gewinn von 954 Mio. (Vj.: Verlust von 3,9 Mrd.) Dollar erreicht werden. Unter dem Strich blieben 292 Mio. oder 0,26 Dollar je auch auf Tradegate gut handelbarer Aktie (7,15 Euro; 883035; US8816242098) übrig. Für 2021 kalkuliert Schultz mit Erlösen von 16,0 Mrd. bis 16,4 Mrd. (2020: 16,6 Mrd.) Dollar und einem Gewinn je Aktie von 2,50 bis 2,70 (2020: 2,59) Dollar. Erfreulich finden wir den freien Barmittelzufluss von 795 Mio. (Vj.: 506 Mio.) Dollar im Q3 sowie die Reduzierung der Schulden, die mittlerweile gut 35% unter ihrem Höchststand liegen. Doch insgesamt bleibt das Bild noch trübe: In den kommenden drei Jahren werden die Umsätze im Schnitt um 1% p. a. zurückgehen. Zwar wird Teva in diesem Zeitraum endlich wieder durchgehend Gewinne erwirtschaften, so richtig dynamisch wird die Entwicklung aber erst 2023 werden. Vor diesem Hintergrund erscheint uns das 2022er-KGV von 9 (historisch: 6) aktuell etwas zu happig.
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