Fanuc – Die fundamentalen Trends sind intakt
Japan _ Die Aktie des japanischen Roboterbauers Fanuc (187,00 Euro; 863731; JP3802400006) hatte in den vergangenen Monaten einen kleinen Durchhänger. Der Grund: Zwar konnte das Unternehmen seinen Umsatz im 1. Hj. um 52,5% auf 351,49 Mrd. Yen (rd. 2,7 Mrd. Euro) steigern. Im Auftaktquartal hatte das Plus allerdings noch bei knapp 70% gelegen (s. PEM v. 16. 9.). Auch bei den Gewinnkennziffern waren die Zuwächse nicht mehr ganz so kräftig. Das operative Ergebnis legte von Anfang April bis Ende September um 190,6% auf 93,92 Mrd. Yen zu, der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn stieg um 179,8% auf 78,65 Mrd. Yen – nach +341,1% bzw. +343,2% in den ersten drei Monaten.
Zur Begründung verwies der Konzern auf die zuletzt deutlich gestiegenen Preise für Rohstoffe, Energie, Transport und Logistik sowie die weiterhin brüchigen Lieferketten und den daraus resultierenden Materialmangel insbesondere bei Halbleitern, Chips und anderen elektronischen Bauteilen, der die Produktion ausbremse. Und schnelle Besserung ist offensichtlich nicht in Sicht: Denn Fanuc hat die erst Ende Juli angehobene Prognose wieder einkassiert. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatzwachstum von 28,6% auf 708,9 Mrd. Yen (zuvor: +32%). Das operative Ergebnis soll statt um 72,8% auf 194,4 Mrd. Yen „nur“ noch um 57,8% auf 177,5 Mrd. Yen zulegen. Beim Überschuss kalkuliert Fanuc jetzt mit einem Anstieg um 60,4% auf 150,8 Mrd. Yen (zuvor: +65,9% auf 156 Mrd. Yen). Wir halten dennoch an unserer positiven Einschätzung zu der Aktie fest. Der Trend hin zur Automatisierung ist sowohl in den entwickelten als auch in den aufstrebenden Märkten weiterhin intakt. Starkes Wachstum wird v. a. in der kollaborativen Robotik (Cobotik) erwartet. Hier halten Analysten 20% Zuwachs pro Jahr für realistisch – nicht ohne Grund verzeichnet Fanuc weiterhin hohe Auftragseingänge. Aus Anlegersicht ebenfalls erfreulich: Aktionäre werden seit jeher am Unternehmenserfolg beteiligt. Für das 1. Hj. wurde eine Dividende von 246,02 Yen bezahlt – und damit bereits fast genauso viel wie im schwierigen Corona-Jahr 2020/21. Argumente, die inzwischen auch an der Börse wieder Berücksichtigung finden. Die Aktie hat an der Marke von 170,00 Euro nach oben gedreht und ist nun kurz davor, die 200-Tage-Linie zurückzuerobern und damit den langfristigen Aufwärtstrend fortzusetzen.
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