Türkei – Chancenreiches Risiko
In den vergangenen Wochen und Monaten machte die Türkei v. a. mit einer auf über 60% gestiegenen Inflation und einer dahinsiechenden Lira Schlagzeilen. Und mit einem Präsidenten, der die Notenbank entgegen jedes wissenschaftlichen Rates angewiesen hat, die Zinsen weiter zu senken. Mit 14% liegt der Leitzins aber dennoch deutlich oberhalb des Niveaus westlicher Volkswirtschaften.
Medial in den Hintergrund geraten ist dabei, dass auch der türkische Aktienmarkt den westlichen Börsen davonläuft. Der Leitindex ISE 100 hat seinen Wert seit Jahresbeginn um ein Drittel ausgebaut, während der DAX rd. 10% verlor und der S&P 500 über 6%. Auffällig: Während sich der ISE 100 in den ersten beiden Monaten des Jahres eher seitwärts orientierte, begann die Rally erst mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Das hat auch damit zu tun, dass sich die Türkei nicht den Sanktionen des Westens angeschlossen hat. Viele vermögende Russen, die noch nicht auf der Sanktionsliste stehen, haben ihr Geld vorsichtshalber umgeschichtet – zu türkischen Banken. Auch Immobilien werden stärker nachgefragt. Gleichzeitig können türkische Unternehmen weiterhin ihrem Russland-Geschäft nachgehen. Die Türkei baut u. a. Häuser und Flughäfen im nur durch das Schwarze Meer getrennten Nachbarland, sie exportiert Lebensmittel und begrüßt jährlich Millionen russischer Urlauber. Die Wirtschaft wird nicht von Sanktionen gebremst, was dem BIP 2022 ein sattes Wachstum von rd. 6% bescheren sollte.
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