Hebel-Trades als Performance-Turbo
Wichtig aus charttechnischer Sicht ist unter dem Strich, dass die Unterstützungszone zwischen rund 12 400 und 12 470 Punkten bei allen Schwankungen nicht in Gefahr geraten ist. Damit bleibt neben dem ganz großen Trend auch der kleine Trend (läuft seit Ende Juni) aufwärts gerichtet. Für die Positionierung in unseren wikifolios ist das zwar nicht maßgeblich, es passt aber ins Bild. Von daher sehen wir gute Chancen, dass im Zuge einer dritten, jetzt angelaufenen Aufwärtsbewegung dieses kleinen Trends die jüngsten Hochs bei 13 100/13 200 Punkten erreicht werden. Dort würde der DAX dann aber erst mal auf einen hartnäckigen Widerstand treffen.
Für dieses Szenario sprechen nach wie vor auch die Handlungen der Privatanleger an der Börse Stuttgart. Die hatten im Zuge der Korrektur Mitte/Ende der vergangenen Woche zunächst gewohnt antizyklisch auf steigende Kurse spekuliert, wodurch das Euwax-Sentiment am Donnerstag sehr deutlich auf minus 2,92 Punkte gestiegen war. Damit wurde das Kaufsignal des Stimmungsindex deaktiviert, weshalb wir in unseren beiden wikifolios am Freitagmorgen bei einem DAX-Niveau von ca. 12 575 Punkten eine Umstellung auf „einfach Long“ vorgenommen haben. Um Kosten zu sparen, haben wir dabei einfach die Hälfte bzw. zwei Drittel der zweifach bzw. dreifach gehebelten DAX-ETN verkauft, so dass wir nun jeweils eins zu eins an der DAX-Entwicklung partizipieren.
Der durch diese Umstellung beendete „Hebel Long“-Trade brachte diesmal kleine Verluste von 0,5% bzw. 1,2%. Wir haben das zum Anlass genommen, noch mal einen genaueren Blick in die Statistik zu werfen. In unserem Anfang 2004 gestarteten Backtest gab es (inklusive des „Live-Handels“ in den wikifolios) insgesamt 76 „Hebel Long“-Trades. Davon haben uns 55% einen positiven Ertrag beschert, während 45% am Ende eine negative Performance auswiesen. Noch viel wichtiger ist aber, dass die Gewinner-Trades im Schnitt ein Plus von 6,4% bzw. 9,6% generierten, während bei den Verlust-Trades nur ein durchschnittliches Minus von 2,6% bzw. 3,9% entstand. In der Summe liegt der Erwartungswert pro „Hebel Long“-Trade dadurch bei einem Gewinn von rund 2,4% bzw. 3,6%, so dass genau diese Phasen für einen Großteil der sehr guten Backtest-Performance verantwortlich sind.