Hochtief im Übernahmefieber

Bei der Aktie von Hochtief geht es seit mehreren Wochen nur noch um ein Thema. Seitdem die italienische Atlantia-Gruppe eine (bereits von den Kartellbehörden abgesegnete) Übernahmeofferte für den spanischen Autobahnbetreiber Abertis abgegeben hat, spekulieren zahlreiche Medien über ein Gegenangebot der Hochtief-Mutter ACS. Laut der Nachrichtenagentur Reuters wird der Aufsichtsrat von Hochtief heute über dieses Thema diskutieren, da die Frist für ein Angebot bereits in Kürze abläuft.

Da die Italiener 16,3 Mrd. Euro bieten, müsste ACS wohl um die 17 Mrd. Euro aufrufen, um den Deal noch verhindern zu können. Wobei es dann ggf. auch zu einem Bietergefecht und einem noch höheren Preis kommen könnte. Sollte ACS hier einsteigen, würde ein Teil des möglichen Kaufpreises wohl mit Hochtief-Aktien bezahlt werden. Analysten erwarten in diesem Szenario eine deutliche Kapitalerhöhung des MDAX-Unternehmens, was zum Teil sehr kritisch gesehen wird. In den vergangenen Tagen gab es aber auch zwei Studien, die eine mögliche Übernahme aufgrund der Gewinnperspektiven für Hochtief äußerst positiv bewerten. Die Erfolgschancen werden hier allerdings sehr unterschiedlich gesehen.

Letztendlich weiß also kaum jemand, was in den kommenden Tagen passieren wird. Ebenso unklar ist, wie die Hochtief-Aktie auf ein Gegenangebot bzw. einen Verzicht auf selbiges reagieren wird. Sehr wahrscheinlich ist Stand jetzt lediglich, dass es kurzfristig zu starken Kursschwankungen kommen wird. Das wollen wir nutzen, indem wir passend zum Chartbild bei rund 154 Euro ein Abstauberlimit für einen Short-Trade auf Hochtief platzieren. Auf diesem Niveau liegen sowohl das jüngste Tief des mittleren Abwärtstrends als auch die Vollkorrektur des kleinen Abwärtstrends. Zudem wäre die gesamte Bewegung seit Mitte Mai dann zu rund 50% korrigiert.

Auf Grund der zu erwartenden Schwankungen sollte eine solche Spekulation nicht mit einem zu engen Stopp versehen werden. Ansonsten fallen etwaige Verluste bei einem Gap zu hoch aus. Wobei diese Gefahr bei einem wirklich großen Gap natürlich auch jetzt besteht. Wir platzieren die Absicherung jedenfalls fachlich sauber über dem Hoch des orangen Abwärtstrends bei rd. 165 Euro. Bis dahin müsste die Aktie vom aktuellen Kurs (146,40 Euro) aus um über 12% steigen. Der Wave Put XXL der Deutschen Bank (Basispreis: 198,332 Euro; Knock-Out-Marke: 188,650 Euro) hat auf Basis unseres Einstiegslimits einen Hebel von 3,5. Das rechnerische Verlustrisiko setzen wir auf 0,75% unseres aktuellen Tradingkapitals.

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

18. Oktober 2017

RIB Software ist in der Zielzone

Die Aktie von RIB Software ist in den vergangenen Tagen bei vergleichsweise hohen Börsenumsätzen weiter gestiegen. Gestern wurde bei rund 20,50 Euro ein neues Allzeithoch markiert. mehr

18. Oktober 2017

Stratec Biomedical weggelaufen

Dass eine gute Idee alleine an der Börse nicht ausreicht, haben Sie hier sicher schon das eine oder andere Mal gelesen. Solange die Umsetzung nicht funktioniert, ist alles nichts wert. mehr

18. Oktober 2017

Kostenlos zur Trading-Messe

Bei der Fachmesse World of Trading haben Sie auch in diesem Jahr wieder die Chance, sich weiterzubilden und neue Erfahrungen sammeln. mehr

18. Oktober 2017

Volle Partizipation beim DAX

Nach einer neutägigen „Hebel Long“-Positionierung haben wir in unserem wikifolio PLATOW Trend & Sentiment am vergangenen Donnerstag einen Wechsel vorgenommen und sind seitdem... mehr

18. Oktober 2017

Diszipliniert und rational handeln

Von dem hier vor zwei Wochen schon kurz vorgestellten Neuzugang in unserem Dachwikifolio haben wir mittlerweile ein sehr umfangreiches Feedback auf unseren Fragebogen erhalten. Die Antworten... mehr