Derivate-Depot: Der Blick zurück und in die Zukunft
Das Börsenjahr 2021 ist Vergangenheit. Die Bilanz unseres Derivate-Depots fällt durchwachsen aus. Zwar gelang nach dem kleinen Minus in 2020 diesmal wieder ein Kursplus. Der Wertzuwachs von 1,1% blieb aber überschaubar.
Die beiden abgelaufenen Jahre haben damit unter dem Strich nur eine Nullperformance gebracht. Das liegt deutlich unter unseren Erwartungen, nachdem im ersten Jahr der neuen Depotstrategie immerhin ein Plus von 14,8% generiert werden konnte. In unseren Backtests über den Zeitraum von 2004 bis 2018 wurde im Schnitt eine Performance von über 20% pro Jahr verzeichnet. Allerdings verlief die Erfolgskurve auch da alles andere als gradlinig. In drei der insgesamt 15 Jahre hätte am Ende sogar ein Minus (bis zu 11%) gestanden und in einem weiteren Jahr wäre der Zuwachs mit rund 4% ähnlich wie in 2021 niedrig einstellig ausgefallen.
Diese Zahlen zeigen noch einmal deutlich, dass unsere Strategie mittel- bis langfristig ausgelegt ist und vor allem von den Phasen lebt, in denen es zu weit überdurchschnittlichen Kursgewinnen auf Depotebene kommt. So lag die Jahresperformance in den Rückrechnungen in sieben der 15 Jahre bei über 30%. Viermal ging es dabei sogar um über 50% nach oben. Den Spitzenwert markiert das Jahr 2010 mit einem Backtest-Plus von 75%, gefolgt von 2017 mit 66%.
Der Großteil dieser Gewinne wäre auf das Konto der Aktien-Momentum-Strategie gegangen, deren Erfolg nachweislich von dem passenden Marktumfeld abhängig ist. Trotz der anhaltenden Rallye an den Aktienmärkten war das in den vergangenen beiden Jahren für den HDAX nicht wirklich gegeben. Das zeigt sich auch an der Performance anderer Marktteilnehmer, die in diesem Segment mit ähnlichen Strategien unterwegs waren. Obwohl wir mit Hugo Boss, Nordex und vor allem Eckert & Ziegler einige sehr erfolgreiche Trades hatten, blieb bei diesem Depotbaustein unter dem Strich nur ein kleines Plus übrig. Das lag daran, dass die Quote der in 2021 mit einem Gewinn abgeschlossenen Trades mit lediglich 27% ungewohnt niedrig ausfiel.
Dass mehr als die Hälfte der Position mit einem in den allermeisten Fällen sehr überschaubaren Minus ausgebucht wird, ist typisch für Momentum-Strategien. Üblich sind hier aber eher Werte von ca. 40%, was diesmal weit unterschritten wurde. Dass bei so vielen Verlust-Trades im abgelaufenen Börsenjahr trotzdem noch eine positive Performance erzielt wurde, darf als Beleg dafür gelten, welches Potenzial dieser Investment-Ansatz in einem besseren Umfeld mit etwas mehr nachhaltigen Trends im Bereich der HDAX-Aktien besitzt.
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