Siemens Energy sucht Garantien
Und schon wieder ist es passiert: Am Donnerstag (26.10.) brach die Siemens Energy-Aktie (8,50 Euro; DE000ENER6Y0) um 40% ein. Der Grund lag in Vorgesprächen mit dem Bund über Garantien in Höhe von bis zu 16 Mrd. Euro – für Anleger ein neuer Schock. Seit Juni haben sich die Kursverluste aufgrund der Probleme bei Windkrafttochter Siemens Gamesa bereits auf 70% akkumuliert.
Die Rally, die nach der Talfahrt folgte, werten wir indes nicht als nachhaltige Bodenbildung, obgleich Siemens Energy aktuell kein Geld vom Staat benötigt. Bei den Garantien handelt es sich um Sicherheiten für Auftraggeber, falls Projekte nicht abgeschlossen werden können. Dabei sitzt der Konzern auf Aufträgen in Höhe von 100 Mrd. Euro. Die hierfür notwendigen Garantien werden eigentlich von Banken gewährt. Doch diese hielten sich bisher ebenso wie Anteilseigner Siemens (25%) bedeckt. Lt. „Bloomberg“ sei der Bund bereit, Garantien in Höhe von 8 Mrd. Euro zu gewähren, der Rest solle von Siemens abgesichert werden.
Wir sehen die Debatte als Bestätigung unserer negativen Einschätzung zu Siemens Energy (vgl. PB v. 23.6.). Sollten den Münchnern die Garantien nicht gewährt werden, dürfte die Akquise neuer Projekte leiden. Wie Siemens Energy am Donnerstag mitteilte, nehme Siemens Gamesa bereits jetzt weniger Projekte an, sodass der Konsens für 2024 wahrscheinlich nicht erfüllt werde. dog
Siemens Energy meiden.
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