KWS Saat übertrifft Erwartungen
Das ist bemerkenswert, da der SDAX-Konzern erst im Mai (vgl. PB v. 4.5.) die Prognose angehoben hatte: Damals wurde ein Umsatzwachstum von circa 15% und eine EBIT-Marge von 11 bis 12% erwartet. Alle Produktsegmente trugen zu der positiven Entwicklung bei, begünstigt vom strukturellen Trend zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft.
Noch immer ist die Landwirtschaft einer der weltweit größten Emittenten von Treibhausgasen. Auch die immer stärker spürbaren Folgen des Klimawandels stellen die Landwirte vor wachsende Herausforderungen. Mithilfe von innovativem Saatgut können nicht nur Erträge gesteigert, sondern auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. Dies ist ganz im Sinne des Gesetzgebers: Die Europäische Union will bis zum Jahr 2030 den Gebrauch von chemischem Pflanzenschutz um die Hälfte und von Düngemitteln um ein Fünftel reduzieren. Der Saatgutspezialist reagiert darauf mit der Züchtung neuer Sorten, die Nährstoffe effizienter aufnehmen oder auch resistenter und toleranter gegenüber Krankheitserreger machen. Mehr als ein Viertel des Sortenportfolios soll bis 2030 aus sogenannten Low-Input-Sorten bestehen.
Kein Wunder also, dass CEO Felix Büchting optimistisch in die Zukunft blickt. Für das laufende Gj. 2023/24 rechnet er mit einem Umsatzwachstum von 3 bis 5%, sowie einer EBIT-Marge zwischen 11 und 13%. Wachstumsimpulse werden kurzfristig vor allem aus den Segmenten Mais, Zuckerrüben und Getreide erwartet, unterstützt von den anhaltend hohen Abnahmepreisen für Agrarrohstoffe. Nach dem schleppenden Kursverlauf der letzten Monate ist die Aktie (53,80 Euro; DE0007074007) reif für eine Erholung. Die Bewertung ist mit einem 2024er-KGV von 12 attraktiv. sl
KWS Saat bleibt kaufenswert. Stopp: 49,70 Euro.