Aktienmärkte

Warum Buffetts Lieblings-Indikator uns nicht alles sagt

Die Aktienmärkte bleiben auf Rekordjagd. Nachdem Nvidia in der Vorwoche die hochgesteckten Erwartungen noch übertreffen konnte, hat der DAX am Dienstag (27.2.) am vierten Börsentag in Folge ein Rekordhoch erzielt.

Doch es mehren sich die Stimmen, die vor einem Rückschlag warnen. Dazu gehört indirekt auch die Investoren-Legende Warren Buffett, der am Samstag in seinem Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway (s. diese Ausgabe) davor warnte, dass er derzeit kaum eine Chance sehe, mit seinem Investment-Vehikel eine „umwerfende“ („eye-popping“) Performance erzielen zu können. Dabei verweist er darauf, dass der Markt zu teuer sei und es kaum attraktiv bepreiste Unternehmen gebe.

Aber wie „teuer“ ist der Markt? Schon 2001 hat Buffett auf das Verhältnis von Marktkapitalisierung zum Bruttoinlandsprodukt als „die beste einzelne Kennzahl verwiesen, um zu bewerten, wo die Bewertungen des Marktes stehen.“ Am nächsten kommt man diesem Indikator, indem man den Wilshire 5000 (der die Gesamtperformance aller in den USA notierten Aktien widerspiegelt) durch die aktuellen BIP-Daten des Landes (z.B. vom GDPnow-Index der Atlanta Fed) teilt.

Ende Januar stand dieser Quotient bei 184% und damit rd. 1,6 Standardabweichungen über seiner Trendlinie. Das ist zwar ein gutes Stück entfernt von den Höchstständen von etwa 240%, die 2021 erreicht wurden (vgl. PB v. 15.9.21 und PB v. 30.4.21). Aber teuer erscheinen US-Aktien auf den ersten Blick damit immer noch.

Doch der Buffetts Lieblingsindikator ist nicht unfehlbar, weswegen der Altmeister sich zuletzt auch ein wenig von ihm distanziert hat.

Denn der Indikator vernachlässigt die Tatsache, dass innerhalb des Gesamtmarktes immer attraktiv und weniger attraktiv bewertete Unternehmen zu finden sind. Weisen exzellente Unternehmen eine attraktive Bewertung auf, passen sie in unser Beuteschema und in das von Buffett – unabhängig davon, wie der Gesamtmarkt gerade bewertet ist.

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