Technologie

Teamviewer wird eine Last los

Als Hauptsponsor von Manchester United wollte der Vorstand von Teamviewer die Markenbekanntheit des Fernwartungsspezialisten steigern. Nach nur einem Jahr kommt die Kehrtwende, auch weil die teure Partnerschaft immer wieder in der Kritik stand: Die Göppinger sollten dem englischen Fußballverein ursprünglich bis 2026 jährlich geschätzt rd. 48 Mio. Euro überweisen. Nun haben sich beide Parteien auf einen Ausstieg geeinigt: Sobald der Traditionsklub einen neuen Trikotsponsor gefunden hat, soll das Werbe-Engagement von Teamviewer bis zum ursprünglichen Ende der Vertragslaufzeit auf einen einstelligen Millionenbetrag sinken. 

Wie stark der Effekt ausfällt, lässt sich an einem Rechenbeispiel auf Grundlage der 9M-Zahlen beziffern: Demnach sind die Billings per Ende September um 13% auf 444,2 Mio. Euro gewachsen. Das ber. EBITDA stieg nur um 6% auf 201,4 Mio. Euro (Marge: -280 bps. ggü. Vj. auf 45,3%). Bremsklotz sind die stark angestiegenen Marketingausgaben (88,7 Mio.), die sich ggü. 2020 (27,3 Mio. Euro) verdreifacht haben. Würde Teamviewer diesen Fixkostenfaktor von geschätzt 48,0 Mio. wie avisiert auf einen einstelligen Mio.-Euro-Betrag (z. B. auf 8,0 Mio. Euro) reduzieren, läge die Marge ceteris paribus bei rd. 54,0%. Das wiederum wäre eine deutliche Verbesserung ggü. dem von Sponsoringaktivitäten belasteten Vj. (48,1%), käme aber noch nicht ganz an das 2020er-Niveau (57,0%) heran. Immerhin geht der Exit in die richtige Richtung.  

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