Maschinenbau

VAT verlängert Kurzarbeit und bekommt neuen CEO

Der Vakuumventil-Hersteller VAT Group hat am Mittwoch (20.9.) angekündigt, die am 15.6. eingeführte Kurzarbeit an beiden Produktionsstandorten in Haag (Schweiz) um weitere drei Monate bis Ende November zu verlängern.

Begründet wird dies mit anhaltenden Herausforderungen in der Halbleiterausrüstung: Gesunkene Investitionen der Halbleiterkunden, u. a. beeinflusst durch ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum, drücken auf das Geschäft. Die US-Handelsrestriktionen gegen China im Halbleiterbereich belasten die Produktanfrage zusätzlich. Im Q2 (27.7.) lagen Auftragseingang (-56%) und Umsatz (-23%) deutlich tiefer, wobei die Aufträge gegenüber Q1 bereits wieder 14% zulegten.

Für die Schweizer ist Kurzarbeit wohlgemerkt kein Novum (vgl. PB v. 22.6.). Im letzten Abschwung 2018/2019 nutzte das Unternehmen die Flexibilität des Schweizer Arbeitsmarktes für insgesamt neun Monate von Mitte Oktober 2018 bis Ende Juni 2019. Der Vorteil: Kosten können gespart werden, gleichzeitig die Mitarbeiter gehalten werden, um zügig auf eine Erholung im zyklischen Halbleitergeschäft reagieren zu können. Der Markt nimmt solche Entwicklungen in der Regel vorweg, weswegen damals die Aktie nur wenige Monate nach Einführung bereits Ende 2018 bei rd. 80,00 CHF ihren Boden fand.

Seit Juni dieses Jahres hat das Papier (323,20 CHF; CH0311864901) bei leicht gefallenen Gewinnschätzungen (-6%) etwa 7% verloren und kratzt nun an der 200-Tage-Linie. Unsere Kaufempfehlung vom 26.1. liegt 24% im Plus. Die hohe Bewertung für 2023 (KGV von 50) ist auf den ersten Blick problematisch. Die Gewinne werden 2023 über ein Drittel einbrechen. Für 2024 erwartet der neue CEO, das VAT-Eigengewächs Urs Gantner, jedoch eine dynamische Erholung. Dafür sprechen auch die für Anfang 2025 geplanten Investitionen am Standort Schweiz. js

Investierte Leser halten die Aktie mit Stopp 189,50 CHF. Neuleser warten vorerst ab.

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