Autobauer

Tesla – Volumen über Profitabilität

Tesla – Volumen über Profitabilität
Tesla – Volumen über Profitabilität © PLATOW

Tesla gibt auf dem Börsenparkett Gas. Mit einem Kursplus von 128% lässt die Aktie (270,34 US-Dollar; US88160R1014) den Nasdaq (+41%) weit hinter sich. Die am Mittwochabend (19.7.) vorgelegten Q2-Zahlen zeigen aber, dass das Wachstum zu Lasten der Profitabilität geht.

Der Umsatz stieg um 47% auf 24,9 Mrd. Dollar, das ber. EPS (non-GAAP) immerhin um 20% auf 0,91 Dollar. Beide Kennziffern lagen über dem Konsens von 24,5 Mrd. bzw. 0,81 Dollar. Die Bruttomarge fiel aber aufgrund der großzügig eingeräumten Preisnachlässe für Elektrofahrzeuge um 680 Basispunkte auf 18,2% und damit auf en Vierjahrestief. Zwar hatte CEO Elon Musk die Rabattschlacht ja schon zum Jahresende 2022 begonnen (vgl. PB v. 3.1.), doch der Rohertrag verfehlte im Q2 dennoch die Markterwartung (18,8%) leicht. Im Conference-Call spielte Musk die schrumpfende Profitabilität als kurzfristiges Störfeuer herunter und deutete an, die Preise bei weiterhin steigenden Zinsen erneut zu senken, um das Volumenwachstum auszubauen.

Im Q2 lieferte Tesla 466 140 Fahrzeuge aus und markierte damit einen neuen Quartalsrekord, auch wenn sich Tesla die gestiegenen Einheiten durch die Preisnachlässe erkauft hat. Spannend ist die langfristige Entwicklung: Der durchschnittliche Verkaufspreis je Fahrzeug geht seit Jahren kontinuierlich zurück: Lag er 2014 bei über 100 000 Dollar, so sind es aktuell nur noch gut 45 000 Dollar, getrieben durch das Wachstum beim preiswerteren Modell 3.

Als weiterer Belastungsfaktor für die Profitabilität erwiesen sich im Q2 die um 22% auf 943 Mio. Dollar gestiegenen Forschungsausgaben (4% vom Umsatz). Der US-Konzern steckt derzeit viel Geld in seine Produktpipeline. Neben den Modellen im Mittel- und Oberklassesegment bereitet das Unternehmen derzeit die Serienproduktion des Cybertrucks, Teslas Elektro-Pick-up, vor. Bewertungstechnisch haben wir die Aktie schon vor der diesjährigen Kursrally als zu hoch eingestuft. Mittlerweile liegt das KGV bei 90 (2023) bzw. 60 (2024). Angesichts des erwartet geringen Wachstums (EPS-Zuwachs von 16% p. a. bis 2025) und der anhaltenden Margen-Erosion ist uns das weiterhin viel zu teuer. pk

Wir warten bei Tesla daher ab.

<p><strong>Tesla</strong><br />UNSER VOTUM: ABWARTEN<br />Aktienkurs in US-Dollar</p>

Tesla
UNSER VOTUM: ABWARTEN
Aktienkurs in US-Dollar

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Anleihen | 20. Juli 2023

Tickende Zeitbomben?

Unternehmensanleihen haben einen Lauf. Für den 5-jährigen Bond der Porsche Holding (Kupon: 4,5%) gingen im April Gebote über 5,35 Mrd. Euro ein – die Anleihe war siebenfach überzeichnet.... mehr

Sicherheit | 20. Juli 2023

MIPS enttäuscht massiv im Q2

MIPS, der schwedische Hersteller von Sicherheitssystemen für Helme, vermeldete am Donnerstag (20.7.) ein wirklich katastrophales Q2. Der Umsatz fiel um 50% und lag damit 27% unter den... mehr

MDAX | 20. Juli 2023

MDAX Dispoliste

Wir wurden in den vergangenen beiden Wochen bei keinem Wert dieser Liste ausgestoppt. Eine aktuelle Einschätzung zu Knorr-Bremse finden Sie in dieser Ausgabe. mehr