Weltwirtschaft ist aus dem Takt
Chinas Notenbank hat am Dienstag (20.6.) zwei wichtige Leitzinsen gesenkt, um der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Der Schritt kam nicht ganz unerwartet, denn schon in der Vorwoche hatte die Bank of China den Leitzins für einjährige Kredite um zehn Basispunkte (bps.) auf 2,65% gesenkt. Der Schritt der Vorwoche war eingebettet in Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der EZB. Innerhalb von weniger als 24 Stunden waren dabei die Notenbanker dreier wichtiger Wirtschaftsblöcke zu völlig unterschiedlichen Ansichten gekommen: Die Fed hielt die Füße still, die EZB erhöhte den Leitzins um 25 bps. und die Bank of China schmiss die Stimulus-Maschine an.
Die gegensätzlichen Entscheidungen der Notenbanken sind das Resultat von Wirtschaftszyklen, die stärker als sonst ihren eigenen, lokalen Rhythmen folgen. Der gegensätzlich ausgetragene Kampf gegen die Pandemie, das versetzte Timing der Konjunkturprogramme und die unterschiedlich starke Ausprägung der Inflation haben dazu geführt, dass die Weltwirtschaft stärker als üblich aus dem gemeinsamen Takt geraten ist. Europa befindet sich bei anhaltend hoher Inflation in einer technischen Rezession; China hat kein Problem mit den Lebenshaltungskosten, wohl aber mit dem Wachstum; und in den USA setzen die Märkte darauf, dass erstmals seit 1967/69 auf einen fulminanten Zinsanstieg (von 3,75 auf 10,5%) nicht eine Rezession, sondern ein Soft Landing erfolgt.
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