Trauer um Tina ist verfrüht
Ist Tina etwa tot? Keine Angst, es geht nicht um eine reale Person, sondern um die Alternativlosigkeit von Aktien („There is no alternative“, kurz Tina). Einige Marktbeobachter, darunter z. B. die durch die Bärenmärkte 2001 und 2008 in der Denke geprägte Asset-Management-Boutique Vates Invest, haben in den vergangenen Monaten verstärkt auf Cash gesetzt und glauben, in kurzfristigen Anlagen am Geldmarkt eine Alternative zu Aktien gefunden zu haben.
Dem können wir uns nicht anschließen. Natürlich sind institutionelle Investoren deutlich besser gefahren, wenn sie zuletzt ihre Mittel am Geldmarkt geparkt statt am Aktienmarkt investiert haben. Wer seit Jahresbeginn auf Fed Funds setzte, hat im Schnitt etwa 0,9% Zinsen einstreichen können; in Europa, wo die EZB deutlich später den Zinserhöhungszyklus gestartet hat, brachte Overnight-Geld bei der Zentralbank im Schnitt eine negative Verzinsung von -0,36% ein. Beides sieht im Vergleich zu den entsprechenden Aktienmarktrenditen (S&P 500: -17,7% YTD; Euro Stoxx 50: -17,5%; DAX: -18,4%) deutlich besser aus.
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