Komax profitiert von Schleuniger-Übernahme
Die halb- und teils sogar vollautomatisierten Anlagen der Schweizer sind spezialisiert auf das Messen, Schneiden, Abisolieren, Crimpen und Bandagieren von Leitungen sowie das anschließende Einsetzen in Steckergehäuse. Die Kunden kommen aus den Bereichen Luftfahrt, Telekom und Industrie, wobei die Automobilindustrie mit 75% Umsatzbeitrag der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt darstellt.
Komax ist dadurch Profiteur von gleich mehreren Trends: dem Bedarf an Automatisierung in der Kabelbaumherstellung und dem Trend zu mehr Fahrzeugelektronik. Die Herstellung erfolgt heute noch größtenteils per Hand in Niedriglohnländern wie Mexiko und Ukraine (vgl. PB v. 11.3.22). Lediglich 20% der globalen Produktion sind vollautomatisiert. Zudem benötigen Elektrofahrzeuge, trotz einfacherer Antriebsstränge im Vergleich zu Verbrennern, aufgrund batteriebezogener Systeme und Wechselspannungskomponenten umfangreiche Verkabelungen. Und schließlich wächst der Wunsch nach mehr Sicherheit und Komfort in Fahrzeugen allgemein, was den Bedarf an Kabelbäumen erhöht.
Höhere Zinsen und der aktuelle Wirtschaftszyklus belasten aber. In China haben sich im 1. Hj. (per 30.6.) Investitionsentscheide für die teuren Anlagen verzögert. Die Region Asien-Pazifik ist mit 20% Anteil ein wichtiger Absatzmarkt. Das Book-to-Bill Verhältnis der Gruppe liegt nur bei 0,87. In Europa und Amerika sei die Nachfrage hingegen intakt, so CEO Matijas Meyer nach den Zahlen (17.8.). Zudem verlaufe die Integration von Schleuniger gut und es gebe keine größeren Überschneidungen bei dem nun gemeinsamen Kundenportfolio. Die Prognose wurde auch bestätigt. Komax plant, am Kapitalmarkttag (28.9.) neue 5-Jahres-Ziele bekannt zu geben. Diese könnten der Aktie (212,50 CHF; CH0010702154) neue Impulse liefern. js
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