Spezialmaschinenbau

Viele Baustellen bei Kion

Kion HQ in Frankfurt am Main
Kion HQ in Frankfurt am Main © Kion Group AG

Der Intralogistikkonzern Kion kommt nicht zur Ruhe. Dem neuen Vorstandschef im Januar 2022 folgte im Herbst nach langer Suche ein neuer Finanzvorstand. Dass dieser nun schon wieder seinen Hut nimmt, wirft kein gutes Licht auf den Hausfrieden. „Unterschiedliche Auffassungen rund um die Unternehmensführung“ seien der Grund, so der offizielle Wortlaut. Mit Christian Harm übernimmt zumindest ein altgedienter Manager den Posten.

Dabei würden frische Ideen dem MDAX-Konzern guttun, die Performance der Aktie (35,31 Euro; DE000KGX8881) gleicht einem Trauerspiel. Über die letzten fünf Jahre hinweg hat sie über 40% an Wert verloren, von den Höchstständen im November 2021 gar mehr als 60%. Als Komplettanbieter in der Intralogistikbranche bietet Kion alles von intelligenten Gabelstaplern über vernetztes Datenmanagement bis hin zu Systemen für die Lagerautomatisierung.

CEO Rob Smith versucht momentan, das Unternehmen widerstandsfähiger zu machen, u. a. durch eine dynamische Preisgestaltung, um die Inflation besser zu parieren. Der erhöhte Kostendruck ließ im Vj. die ber. EBIT-Marge um 560 Basispunkte auf 2,6% abrutschen. Zudem haben die Frankfurter ihr Lieferantennetz verstärkt, um die Materialverfügbarkeit zu stabilisieren.

Erste Effekte konnte man im Q1 erkennen, v. a. im Segment Industrial Trucks & Services (72% der Konzerneinnahmen). Für das laufende Gj. werden Steigerungen beim Umsatz (min. +1% ggü. 2022), der ber. EBIT-Marge (+290 Basispunkte) und der Kapitalrendite (ROCE; +260 bps) erwartet. Sorgen bereiten die konjunkturbedingte Schwäche im Online-Handel, der aber langfristig ein interessanter Wachstumstreiber sein sollte.

Die am 27.7. anstehenden Q2-Zahlen dürften diesbezüglich aber wenig Neues liefern. Auch im Projektgeschäft für Lieferkettenlösungen ist frühestens im 2. Hj. mit Besserung zu rechnen. Die jüngsten internen Querelen bestätigen uns derzeit jedenfalls in unserer Meinung, dass Anleger mit Intralogistik-Peer Jungheinrich besser bedient sind (vgl. PB v. 7.7.). sl

Wir beobachten Kion. 

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