TAG Immobilien kauft Wohnungen und veräußert dafür Aktien

Bei den Immobilienwerten tut sich was. Immer wieder hören wir von Übernahmeplänen bei einigen Playern. TAG Immobilien gilt z. B. als möglicher Kandidat, der für Vonovia oder Deutsche Wohnen (s. S. 1) interessant sein könnte. Nun hat sich TAG aber erstmal selbst größer gemacht: Ende Februar kauften die Hamburger ein Wohnimmobilienportfolio mit 1 441 Einheiten in der Stadt Brandenburg für 41,9 Mio. Euro. Dem steht eine Jahresnettokaltmiete von derzeit ca. 3,4 Mio. Euro gegenüber. Doch dies kann mehr werden, denn die Leerstandquote liegt bei hohen 19,3%. Nachdem der Konzern schon im Herbst 2016 rund 64 Mio. Euro in ca. 1 650 Wohneinheiten investierte und die Fremdfinanzierung nicht weiter ausbauen wollte, nutzte COO Claudia Hoyer vorhandenes Vermögen. Denn aus dem 2014er-Aktienrückkauf hatte TAG noch ca. 4 Mio. Papiere (rund 2,8% des Grundkapitals) im Bestand. Diese verkaufte der Konzern in dieser Woche an institutionelle Anleger mit geringem Abschlag zum Börsenkurs, exakt zu 12,48 Euro. Der Bruttoerlös liegt bei 51,1 Mio. Euro. Da die Verwaltung die Aktien vor rund drei Jahren bei 9,30 Euro gekauft hat, entsteht zudem ein einmaliger Sonderertrag.

Operativ läuft es gut, wie vorläufige 2016er-Zahlen unterstreichen. Dank steigender Mieten und niedrigerem Leerstand erhöhte sich die operative Kennzahl FFO um 27% auf 97 Mio. Euro. Aktionäre sollen nach der HV (16.5.) eine leicht erhöhte Dividende von 0,57 Euro (2015: 0,55 Euro) je Aktie erhalten. Für 2017 stellte CFO Martin Thiel zudem eine Zahlung von 0,60 Euro in Aussicht. Gleichzeitig hob er die 2017er-Prognose an. So sollen die FFO nun 110 Mio. bis 112 Mio. Euro erreichen. Die MDAX-Aktie (12,45 Euro; DE0008303504) reagierte nach den Zahlen positiv, rutschte nach der Umplatzierung aber etwas ab. Dank der guten Perspektiven und des stetigen Wachstums ist auch ein 2017er-KGV von 17 keine Überbewertung. Zudem erreicht die Dividendenrendite feine 4,6%. Unsere Altempfehlung (+18,6% seit PB v. 5.2.16) bleibt daher ein Kauf. Den Stopp belassen wir bei 9,80 Euro.

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