Lululemon plant konservativ
Enttäuscht hat der Yoga-Bekleidungskonzern jedoch mit dem Ausblick für das gerade laufende Q4 – den mit Abstand wichtigsten drei Monaten für den Konzern: Mehr als 40% des Gewinns erzielen die Kanadier zwischen November und Januar mit Sporthosen, Shirts und Yoga-Matten. Für das Schlussquartal prognostizierte CEO Calvin McDonald „nur“ ein ber. EPS zwischen 4,20 und 4,30 Dollar. Im Vj.-Vergleich (3,36 Dollar) entspräche dies zwar immer noch einem Zuwachs von mindestens 25% – für die Analysten war das aber sichtlich zu wenig (Konsens: 4,30 Dollar).
Das wirft die Frage auf, was der Grund für die schwächer als erwartete Guidance war, und ob diese angesichts sehr optimistischer Töne in der Telefonkonferenz nicht zu konservativ ausfällt. Denn McDonald sagte im Call, dass der Start in die Weihnachtssaison mit dem umsatz- und besucherstärksten Black Friday der Unternehmenshistorie sehr stark ausgefallen sei. Er fügte jedoch hinzu, dass das externe Umfeld den Sportartikelhersteller weiter vor Herausforderungen stelle: Bislang hielten Kunden der hochpreisigen Marke trotz Preissteigerungen von rd. 10% die Treue, allerdings könnte sich die Konsumbereitschaft z. B. wegen der anhaltend hohen Inflation jederzeit eintrüben. Die Bruttomarge sank zwar um 130 bps. auf 55,9%. Allerdings entfielen davon nur 40 bps. auf Preisnachlässe im Zusammenhang mit hohen Lagerbeständen (+80%) zurück. Der Großteil der Profitabilitätseinbußen (60 bps.) sei Währungseffekten geschuldet.
Die Nasdaq-Aktie (331,40 US-Dollar; US5500211090) wird mit einem 2023/24er-KGV von 33 bewertet. Das ist zwar nicht günstig, aber ein zweistelliges Gewinnwachstum sowie nur geringfügige Profitabilitätseinbußen rechtfertigen die Bewertung. Hinzu kommt eine nettoschuldenfreie Bilanz.
Wir nutzen die Kursschwäche für den Einstieg bei Lululemon. Unser Stopp liegt bei 236,80 Dollar.