Rheinmetall – Rüstungssparte hat die Nase nur beim Umsatz vorne

Der chinesische Automarkt boomt seit Jahren. Auch wenn das Wirtschaftswachstum scheinbar an seine Grenzen stößt, gibt es noch immer genug Chinesen, die sich erstmals einen Pkw leisten können. Rheinmetall tut sich schon lange auf diesem Markt um. Seit 2001 fertigt der Konzern über ein Joint Venture seiner Automotivesparte KSPG Gussprodukte in Shanghai, das zuletzt 551 Mio. Euro umsetzte. Die guten Kontakte ins Reich der Mitte haben dem MDAX-Mitglied jetzt den Auftrag eines chinesischen Autobauers für so genannte Aktuatoren, Regelkappen und Umschaltventile eingebracht. 2018 soll die Fertigung in Berlin und Kunshan losgehen und den Düsseldorfern Erlöse von ca. 85 Mio. Euro bescheren.

Im Vergleich zum Gesamtumsatz der Sparte von gut 2,5 Mrd. Euro ist das natürlich nur ein kleines Rädchen im Getriebe. Mit Blick auf die Zukunft ist es dennoch wichtig, die aufstrebenden chinesischen Hersteller als Kunden zu gewinnen. Angesichts der regulatorischen Vorgaben zu Spritverbrauch und Schadstoffausstoß kann der Konzern aber auch bei den etablierten Fabrikanten punkten: Im März sicherte sich KSPG den Auftrag für Kolbenmodule eines US-amerikanischen Produzenten. 2016 soll der Automotivebereich die Erlöse um knapp 4% auf 2,7 Mrd. Euro steigern. Die Rüstungssparte, die im vergangenen Jahr ziemlich genau 50% des Umsatzes beisteuerte, soll noch etwas stärker auf rund 2,8 Mrd. Euro zulegen; vorausgesetzt, Rheinmetall kann seinen immensen Auftragsbestand von zuletzt 2,7 Mrd. Euro planmäßig abarbeiten. Die angepeilte EBIT-Marge von ca. 6% halten wir indes noch für ausbaufähig. Dennoch überzeugen uns die Kennzahlen der Rheinländer schon jetzt. Während der Titel (66,81 Euro; DE0007030009) trotz des starken Aufwärtstrends mit einem 2016er-KGV von 14 attraktiv bewertet ist, rangiert die Dividendenrendite nach der angekündigten Ausschüttung von 1,10 Euro je Aktie bei 1,6%. Da die Regierung in den kommenden Jahren wohl mehr Geld in die Bundeswehr investieren wird, bleiben wir optimistisch. Neuleser greifen bis 66 Euro zu. Den Stopp ziehen wir auf 50 Euro nach.

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