Emerging Markets

Osram – Prognose in Gefahr!

Osram-Aktionäre dürften schockiert die Aussagen gelesen haben, die Konzernchef Olaf Berlien der Donnerstagsausgabe der „Augsburger Allgemeinen“ gab: Erste Daten deuteten darauf hin, dass das vergangene Quartal noch schwächer als erwartet ausgefallen sei. „Ich sehe dunkle Wolken für 2019 am Horizont aufziehen.“ Die Nachfrage nach Leuchtdioden gehe spürbar zurück. Besonders die schwache Autokonjunktur bereite ihm Sorgen. Aber auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China, der Brexit sowie die jüngsten Einbrüche im Geschäft von Apple und Samsung belasteten.

Ein Konzernsprecher beschwichtigte auf PLATOW-Nachfrage: Als Anpassung der Prognose seien die Aussagen nicht zu verstehen. Dies wäre auch adhoc-pflichtig. Zunächst bleibt es also bei der erwarteten EBIT-Marge von 12 bis 14% (vgl. PB v. 9.11.18). Langfristig stimmten zudem die Rahmenbedingungen, die Trends seien intakt. Der Markt für Sensor-Licht entwickle sich sehr gut und Osram sei dort führend.

Anleger reagierten dennoch verschreckt: Die MDAX-Aktie (35,42 Euro; DE000LED4000) verlor zwischenzeitlich rd. 8%. Stabilisieren könnte den Kurs allerdings das am Donnerstag (10.1.) gestartete Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 400 Mio. Euro. Zudem hofft Berlien weiter auf den Einstieg eines neuen langfristig agierenden Großinvestors. Wie wir erfahren, sei das Interesse an unserem Musterdepotwert durchaus hoch. Im Januar präsentiert er sich auf zwei großen Konferenzen. Der nun gesunkene Aktienkurs könnte Investoren den Einstieg schmackhafter machen. Das sind aber zunächst Spekulationen. Orientieren sollten sich Anleger an der operativen Entwicklung. Und die sieht zumindest kurzfristig nicht gut aus. Eine Absenkung der Prognose ist wahrscheinlich. Bis Klarheit darüber herrscht, stufen wir Osram auf Halten ab. Stopp weiter bei 29,00 Euro.

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