Neobroker backen kleinere Brötchen
Bei zwei deutschen Neobrokern gab es gerade gemischte Nachrichten. Während Flatexdegiro von einem herben Mängelbericht der Bafin durchgeschüttelt wurde, verkündete Smartbroker zwar stolz eine Partnerschaft mit Baader Bank für die Depotführung und Handelsabwicklung bei der eigenen App. Doch die Berliner vergeben damit die Chance, stärker an den Einnahmen entlang der Wertschöpfungskette zu partizipieren. Hinzu kommt: Wie die Unternehmenslenker PLATOW gegenüber einräumten, ist die Handelslust der Deutschen im Q4 hinter den optimistischen Hoffnungen zurückgeblieben. Für Flatexdegiro (6,50 Euro; DE000FTG1111) ging es seit Wochenbeginn um 36% bergab, bei Smartbroker (8,19 Euro; DE000A2GS609) fällt das Minus mit 5% moderater aus.
Die Kritik der Bafin an Flatexdegiro lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Von „Mängeln in einigen Geschäftspraktiken“ und zu ergreifenden Maßnahmen, „um eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sicherzustellen“, ist die Rede. Die Bank muss zudem mit 50 Mio. Euro an zusätzlichem Kapital ausgestattet werden und verzichtet daher auf eine zuvor angekündigte Ausschüttung bzw. angedeutete Aktienrückkaufprogramme. Der zum Co-CEO beförderte frühere CFO Muhamad Chahrour versuchte im Call, dem Ganzen eine positive Lesart zu verleihen: „Mit unserem starken Wachstum sind die operativen Risiken gewachsen“ und dafür habe man von der Bafin jetzt „willkommene“ Hinweise bekommen, die die Hessen bis Ende 2023 umsetzen wollen. Die Kritik daran, dass er nicht früher den Kapitalmarkt informiert habe, ließ Chahrour mit dem Hinweis abperlen, man habe dem Markt „erst das komplette Bild liefern wollen.“ Kann man so machen, erhöht aber sicherlich nicht das Vertrauen der Anleger.
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