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Deutsche Börse – Weimers große Schuhe für den Nachfolger

Handelssaal Börse Frankfurt
Handelssaal Börse Frankfurt © Deutsche Börse AG

Mit den neuen Wachstumszielen „New Horizon 2026“, die Theodor Weimer am Dienstag (7.11.) den Analysten vorstellte, hat der Ende 2024 scheidende CEO der Deutschen Börse seinem noch zu findenden Nachfolger mächtig große Schuhe in den Schrank gestellt.

Die Ziele werden es Aufsichtsratschef Martin Jetter nicht gerade einfacher machen, einen Nachfolger zu finden („s. „Weimers Strategie-Aufschlag sorgt für Irritationen“ im PLATOW Brief v. 2.11.). Zwar erscheinen die ehrgeizigen neuen Ziele durch die jüngst abgeschlossene Einkaufstour (Simcorp für 3,9 Mrd.; ISS für 2 Mrd.; Axioma für 850 Mio. Euro) durchaus bereitet. Die neuen Ziele sind trotzdem ambitioniert: Der Umsatz soll bis 2026 um 10% p. a. auf dann 6,4 Mrd. Euro (davon 7% organisch), das EBITDA sogar um 11% p. a. auf dann 3,8 Mrd. Euro steigen.

Zum Vergleich: In ihren bisherigen Schätzungen erwarteten die Analysten nur ein Erlöswachstum von 8% pro Jahr auf etwa 5,98 Mrd. und ein EBITDA-Wachstum von 9% pro Jahr auf etwa 3,57 Mrd. Euro. Gegenüber den vorherigen Mittelfristzielen von 2020 („Compass 2023“) stellt das quantitativ („jeweils +10% Wachstum“) nur eine kleine Steigerung dar; doch die Qualität ist schon eine andere, weil sie „on top“ auf Rekordzahlen kommt und zudem stärker aus eigener Kraft (zuvor: 5% organisch; 5% durch M&A) erfolgen soll.

„Mergers & Acquisitions werden bis Ende 2024 oder Anfang 2025 nicht auf der Agenda stehen“, erläuterte Weimer denn auch im Call mit Analysten. Keine Sorgen sollten sich Anleger dabei um die EBITDA-Marge machen, die mit den Projektionen von 58,2% auf 59,4% steigen werden: „Wir haben auf der Kostenseite genug Puffer, um gegensteuern zu können, wenn die Erlöse mal nicht sprudeln“, so der Börsen-Chef.

Uns gefallen auch das neue Cash-EPS-Ziel (Wachstum von 11% p. a. von 8,61 Euro im Jahr 2022 auf 12,90 Euro im Jahr 2026) und die angekündigten Ziele für das Kapitalmanagement: Künftig will Deutsche Börse 30 bis 40% des Jahresüberschusses als Dividende ausschütten (historisch: 48%; bisheriges Ziel: 40 bis 60%), wobei die Ausschüttung jedes Jahr steigen soll (Rendite historisch: 2,6%). Wenn es weitere Überschuss-Liquidität gibt, sind zudem Aktienrückkäufe geplant: Für 2024 sind bereits 300 Mio. Euro angekündigt. Das alles half der Aktie (164,10 Euro; DE0005810055) am Dienstag mit +3,7% an die Spitze des DAX-Index. kdb

Unser Musterdepotwert Deutsche Börse bleibt ein klarer Kauf. Stopp unverändert bei 129,90 Euro. 

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