Steinhoff – Rückkehr in SDAX kein Qualitätsmerkmal
Nun ist es amtlich: Der skandalträchtige Möbel- und Haushaltswarenhändler Steinhoff International wird zum 23.3. wieder in den SDAX aufsteigen. Die regelbasierten Vorgaben der Deutschen Börse machen dies möglich (s. „Unsere Meinung“ auf S. 1). Trotz des Pennystock-Niveaus übertrifft das Unternehmen viele andere bei Börsenwert und Marktkapitalisierung und schafft deshalb den regelkonformen Aufstieg.
Aber Vorsicht, Investoren sollten die neue Zugehörigkeit zur DAX-Familie nicht als Qualitätszeichen sehen. Die Strafe für die Bilanzfälschungen fiel in der Heimat Südafrika zunächst mit rd. 93 Mio. Euro recht hoch aus. Die Finanzaufsicht FSCA berücksichtigte aber die finanzielle Lage des Konzerns, dessen Kooperationsbereitschaft bei den Ermittlungen sowie die betrügerischen Handlungen einzelner Manager. So bekam der Händler letztlich nur eine abgemilderte Strafe von 3,3 Mio. Euro aufgebrummt. Größere Belastungen drohen jedoch durch Sammelklagen, an denen sich auch deutsche Anleger beteiligt haben. Steinhoff musste sich zudem in der laufenden Restrukturierung von Gesellschaften trennen, darunter die Möbelkette Poco und der englische Bettenhändler Bensons for beds.
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