Handelskrieg? Der Kopf sagt Nein
Es sieht gut aus beim US-chinesischen Handelsstreit. Die Zeichen stehen auf Einigung, auch wenn ein irrational handelnder US-Präsident den Deal jederzeit noch gefährden kann. Die Aktienmärkte zumindest setzen auf den Erfolg und klettern beständig nach oben. Der DAX hat die Marke von 12 000 Zählern am Donnerstag (4.4.) angetestet. Auch die Ölpreise wollen ihren Aufwärtstrend nicht beenden. Untrügliches Zeichen für eine gute Stimmung.
Aber Achtung! Einen Durchmarsch wird es nicht geben. Das Ende des transpazifischen Handelskrieges läutet erst den Beginn des transatlantischen Konflikts ein. US-Strafzölle auf europäische Autos und deren Zulieferer liegen nur auf Eis. Wenn Donald Trump im Mai wirklich den nationalen Notstand ausruft und Einfuhrzölle erhoben werden, dürfte die Erholung am Aktienmarkt schnell enden – und zwar weltweit. Nicht nur die europäische, auch die US-Wirtschaft wird auf Grund weltweiter Vernetzung unter Autozöllen leiden. Das zeigen die Erfahrungen mit Stahl: Jeder bei den Stahlherstellern neu geschaffene Job hat andere Unternehmen fast eine halbe Mio. US-Dollar gekostet. Zölle auf europäische Autoteile schaden auch US-Herstellern, die diese verbauen. Zudem beschäftigen die deutschen Autobauer in den USA rd. 118 000 Menschen. Sie würden ebenfalls unter Strafzöllen leiden.
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