GSK – Walmsley hat den Turnaround geschafft
Vor gut einem Jahr sah die Lage bei GlaxoSmithKline (GSK) alles andere als rosig aus. Die Aktivisten Elliott und Bluebell bedrängten das Management mit verschiedenen Vorschlägen zur Neuausrichtung, während das operative Geschäft immer noch unter dem fehlgeschlagenen ersten Versuch litt, sich vom lukrativen Geschäft mit Covid-19-Impfstoffen eine Scheibe abzuschneiden. Inzwischen hat Vorstandschefin Emma Walmsley das seit 2015 zusammengekaufte Geschäft mit nichtverschreibungspflichtigen Medikamenten (OTC) erfolgreich abgespalten und aus der reichhaltigen eigenen Pipeline mit dem Gürtelrose-Medikament Shingrix und dem Covid-Medikament Xevudy zwei neue Bestseller hervorgezaubert.
Nicht ohne Stolz konnte Walmsley daher in dieser Woche nach Bekanntgabe der Q3-Zahlen am Mittwoch (2.11.) zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Monaten die Prognose erhöhen. Der britische Pharmakonzern will den Umsatz im laufenden Jahr um 8 bis 10% steigern; ursprünglich war Walmsley mit dem Steigerungsziel von 5 bis 7% ins Jahr gestartet. Dabei soll die operative Marge ausgeweitet werden, denn das neue Ziel für den ber. op. Gewinn liegt bei 15 bis 17% (zu Jahresbeginn: 12 bis 14%). Die Ziele erscheinen mehr als realistisch: Nach neun Monaten liegen die Erlöse mit 21,9 Mrd. Britischen Pfund (GBP; rd. 25,5 Mrd. Euro) 24% und der op. Gewinn mit 4,6 Mrd. GBP 18% über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dabei lagen die Erlöse von Shingrix mit 760 Mio. GBP rd. 10% über dem Analystenkonsens, während der Umsatz mit Xevudy mit 411 Mio. GBP den Konsens um mehr als das 6-Fache übertraf.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Börse
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS fundierte Aktien-Briefing für Deutschland
- 3x wöchentlich Fakten statt Hype zu deutschen und internationalen Aktien
- Tiefe Expertise und erfolgreicher Track-Record über 28 Jahre
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
FOMC – Drama in zwei Akten
Die Pressemitteilung, die am Mittwochabend (2.11) von der US-Notenbank Fed veröffentlicht wurde, hatte einen zweifellos „dovishen“ Zungenschlag und ließ die Märkte in erster Reaktion... mehr
Hannover Re – Gutes Prämienplus
Der Rückversicherer Hannover Re schlägt sich trotz Großschäden wie dem Hurrikan Ian (Belastung: 276 Mio. Euro) weiter gut und wird höhere Bruttoprämien einfordern können. Das ist... mehr
Neuanfang bei Kontron
Nach dem Verkauf der IT-Service-Sparte (S&T) befindet sich Kontron mitten in der Transformation hin zum reinen IoT-Dienstleister (vgl. PB v. 17.8.). In den fortgeführten Bereichen werden... mehr
MDAX Dispoliste
Siltronic ist neu in dieser Liste. Bei Hugo Boss (siehe Analyse in dieser Ausgabe) wurden wir dagegen mit 14% Verlust ausgestoppt. mehr
Tecan profitiert von steigender Nachfrage nach Laborautomation
Der Labordienstleister Tecan kann eindeutig als Gewinner der Corona-Pandemie bezeichnet werden. Mit PCR-Tests, mRNA-Impfungen und der Untersuchung von Virussequenzen haben die Schweizer... mehr
Hugo Boss – Trend muss anhalten
Die aufwendigen und mit Topstars besetzten Markenkampagnen von Hugo Boss zahlen sich aus. Im Q3 steigerte der Modekonzern den Umsatz währungsbereinigt um 18% und das EBIT um 8%. Beides... mehr
Compugroup – Kalte Dusche
Zu früh haben wir in PB v. 14.9. auf eine Trendwende bei der Compugroup-Aktie (33,42 Euro; DE000A288904) gesetzt. Nachdem der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Softwareanbieter... mehr
Ringmetall – „Keine Angst vor 2023“
Bei der zuletzt erfolgsverwöhnten Ringmetall lief es im Q3 nicht besonders rund. Der Umsatz stieg nur um 14% (9-Mo.: +35%; org.: -5,5%), das EBITDA sackte sogar um 15% ab (9-Mo.: +25%),... mehr