Platow-Fonds Oktober – Bösewicht statt Goldjunge
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Crash-Monat oder „goldener Oktober“? Zwischen diesen Extremen, unter Ausnutzung der vollen Bandbreite, variiert das Image des Börsenmonats Oktober. Galt der Herbstmonat noch bis in die 1990er Jahre, eingedenk einiger „legendärer“ Kurszusammenbrüche wie 1907, 1929, 1932 oder 1987, als Spielverderber mit durchschnittlich negativer Rendite, hat sich sein Ruf spätestens seit der Jahrtausendwende merklich verbessert. Je nach betrachtetem Aktienindex kommt der Oktober seither auf passable durchschnittliche Renditen, kann also durchaus als „Goldjunge“ durchgehen. Überdies hat mittlerweile der September die Rolle als Bösewicht des Jahres übernommen.
Bezüglich dieser „Regel“ ist der Oktober 2023 allerdings ein Rückfall in alte (schlechte) Zeiten. Im dritten Monat in Folge verloren die wichtigsten deutschen Auswahlindizes deutlich an Terrain; MDAX, TecDAX und SDAX sogar mehr als in den schwachen Vormonaten. Im Vergleich zu diesem Trio hielt sich der DWS Concept Platow recht gut, performte ähnlich wie der DAX. Spürbare Verluste verzeichnete er dennoch.
Verantwortlich dafür waren Einbußen bei etwa zwei Dritteln aller Portfoliowerte. Am schlechtesten schnitten Süss Microtec, Dürr und Verbio ab, die allerdings alle gering gewichtet sind. Stärker auf Portfolioebene wirkten sich die Verluste bei der Top-Ten-Position (siehe Tabelle) Gerresheimer aus. Positiv hoben sich im Berichtsmonat Stabilus und Datagroup ab.
Bemerkenswert finden wir, dass das Portfolio auch in diesen unruhigen Zeiten echte Highflyer enthält. So erreichte die Aktie unserer größten Fonds-Position Münchener Rück erneut ein 22-Jahres-Hoch. Doch nicht nur beim Aktienkurs läuft es bei einigen Unternehmen, sondern auch im operativen Geschäft: Immerhin fünf Portfoliogesellschaften (Alzchem, Fuchs, Münchener Rück, Talanx und Vossloh) hoben ihre Prognosen an.
Andererseits zeigt die stattliche Anzahl von acht Prognosesenkungen, dass die Zeiten unruhig bleiben, nicht nur auf der politischen Ebene, sondern auch für die Wirtschaft im Allgemeinen und die börsennotierten Unternehmen im Speziellen. Konkret senkten CropEnergies, Dürr, Einhell, Hawesko, Süss Microtec, Surteco, Takkt sowie Villeroy & Boch ihren Jahresausblick. Südzucker passte die Guidance gleich in beide Richtungen an. Es herrscht also Unsicherheit vielerorten.
„Eine Nummer kleiner“, also nur Quartalszahlen ohne Prognoseänderungen, wurden bei einigen weiteren Portfoliounternehmen veröffentlicht. Zudem registrierten wir bei Letzteren im Oktober nur Käufe im Rahmen von Directors‘ Dealings (bei Adesso, Cewe, Gerresheimer, GFT, Hornbach Holding, Mensch und Maschine sowie Ringmetall), keinerlei Verkäufe. Krones behob seine Corporate-Governance-Panne, die zum vorübergehenden Ausschluss aus allen DAX-Indizes geführt hatte, und stieg immerhin wieder in den SDAX auf. So war der Oktober zumindest für ein paar Unternehmen kein Schreckensmonat.
Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory
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