Fresenius – Sturm bleibt, Sen kommt
Der neue Fresenius-CEO Michael Sen übernimmt in stürmischen Zeiten. Die DAX-Aktie (23,29 Euro; DE0005785604) fiel jüngst auf das Niveau von 2007, die Verschuldung ist hoch, die Gewinnprognose musste gestrichen werden und ein Hedgefonds akkumuliert Anteile, was Zerschlagungsfantasien weckt. So wird für 2022 nun ein Gewinnrückgang von 10% erwartet (zuvor: Rückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich). Sen sprach im Rahmen der Q3-Präsentation von einem „Reset“, den der Konzern nach dem Abgang von Stephan Sturm dringend bräuchte. Der Fokus soll v. a. auf der Kostenreduktion liegen. Fresenius wolle sich auf die Kerngeschäfte konzentrieren und von Anhängseln trennen.
Im Q3 sank der Gewinn um 19% auf 371 Mio. Euro. Analysten hatten sogar mit -26% gerechnet. Auch das EBIT schrumpfte zwar um 6% auf 945 Mio. Euro, aber auch hier hatten Analysten Schlimmeres (-10%) erwartet. Die Aktie legte daraufhin einen Sprung von über 5% hin. Fresenius verfügt in mehreren Bereichen (Krankenhausgeschäft und Dialyse) über eine marktbeherrschende Stellung. Die EBITDA-Marge von ansehnlichen 18% spiegelt diese operative Stärke sehr gut wider.
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