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Wenn‘s ums Geld geht

Verschiedene Geldscheine, welche aus einem Briefumschlag schauen
Verschiedene Geldscheine, welche aus einem Briefumschlag schauen © Markus Spiske

Finfluencer – sie sind die neuen Stars der Finanzwelt, besonders für junge Menschen. Laut einer BaFin-Studie unter 1.000 Befragten zwischen 18 und 45 Jahren vertrauen über 50% lieber auf Finfluencer als auf klassische Vermögensberater.

Stolze 60% sehen die Tipps der Finfluencer als gute Alternative zur professionellen Beratung. Es wird Sie nicht erstaunen, dass auch wir einen großen Mehrwert in den Analysen und Empfehlungen von Börsianern sehen, die nicht im Kleide eines Bankberaters bei einem vorsprechen, sondern uns über Social Media oder mit einem Briefing erreichen. Und natürlich haben wir uns schon oft von Finfluencern zu einer Analyse inspirieren lassen. Außerdem soll nicht unerwähnt bleiben, dass Finfluencer im besten Fall auch einen Beitrag zur Stärkung unserer Aktienkultur leisten können.

Wir wollen unsere Leser aber auch für die Risiken sensibilisieren. Denn auch Finfluencer leben natürlich nicht von Luft und Likes. Die nahbare Präsenz auf Social Media, wo ein Finanztip manchmal wie der Rat eines guten Freundes erscheint, kann das schnell vergessen machen.

Eine der wichtigen Fragen ist daher: Wie wird Geld verdient? Diese in der Unternehmensanalyse so entscheidende Frage ist auch bei der Wahl des Börsenratgebers von entscheidender Bedeutung.

Und wie bei der Einschätzung eines Management Teams ist auch hier so wichtig zu verstehen, wie es um die Interessenslage bestellt ist. Zahle ich für den Rat einen klar erkennbaren Preis oder wird der Rat durch einen Dritten finanziert? Bei Letzterem birgt dies die Gefahr, dass man selbst gar nicht der Kunde, sondern vielmehr das Produkt ist. Das kann schnell zu einem erheblichen Interessenkonflikt führen und die Qualität eines Ratschlages unterwandern. Selbstverständlich sind solche Interessenskonflikte vielerorts aufzufinden. Man denke bloß an Bankberater, die zum Verkauf der hauseigenen Produkte angehalten werden.

Wenn es ums Geld geht, ist Transparenz wie immer nicht hoch genug aufzuhängen. Glücklicherweise sind auch Finfluencer mittlerweile regulatorisch dazu verpflichtet. Peter Mattil, Fachanwalt für Kapitalmarktrecht, erklärt: „Auch für Finfluencer gilt: Interessenkonflikte müssen offengelegt, Tatsachen klar von Schätzungen unterschieden, Prognosen eindeutig als solche gekennzeichnet und sichergestellt werden, dass ihre Informationen aus zuverlässigen Quellen stammen.“ kdb

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