Automobilhersteller

Volkswagen – Krise verschärft sich

VW-Stammwerk in Wolfsburg
VW-Stammwerk in Wolfsburg © Volkswagen AG

Volkswagen (VW) hat am Freitag (27.9.) zum zweiten Mal in diesem Jahr die Jahresprognose gesenkt.

Die Warnung kommt nicht mehr ganz überraschend, nachdem bereits Mercedes-Benz (vgl. PB v. 20.9.) und BMW (vgl. PB v. 10.9.) zuvor aufgrund schwacher Nachfrage ihre Ziele reduzieren mussten. Bei VW zeigt sich die schwache Entwicklung v.a. bei der Kernmarke (Umsatzanteil: 43%). Statt des zuvor angestrebten Wachstums um bis zu 3% im Vergleich zum Vj. (9,24 Mio. Einheiten) rechnen die Niedersachsen nun nur noch mit einem Rückgang auf 9 Mio. Einheiten.

Der Umsatz soll 320 Mrd. Euro betragen, nachdem zuvor ein Anstieg von bis zu 5% im Vergleich zum Vorjahr (322,3 Mrd. Euro) in Aussicht gestellt worden war. Die Profitabilität entwickelt sich besonders negativ: Die EBIT-Marge wird nur noch bei 5,6% erwartet. Ursprünglich war VW mit einem Ziel von 7,0 bis 7,5% (Vj.: 7,0%) ins Jahr gestartet, hatte diese Guidance aber schon im Juli auf 6,5 bis 7,0% gesenkt.

Der Margendruck dürfte also anhalten, zumal die EU ab 2025 die CO2-Flottengrenzwerte für Automobilhersteller verschärft. Der Flottendurchschnitt aller in der EU verkauften Neuwagen muss dann um 15% sinken. Lag der Grenzwert 2023 noch bei 122 Gramm CO2 pro Kilometer, erreichte VW in den letzten drei Jahren einen Durchschnitt von jeweils 119 Gramm pro Kilometer.

Um die strengeren Vorgaben zu erfüllen, muss VW den Absatz seiner E-Fahrzeuge steigern – was häufig durch Preisnachlässe erreicht wird und damit die Gewinnmarge belastet. Ansonsten drohen Strafzahlungen, was sich ebenfalls negativ auf die DAX-Aktie (93,00 Euro; DE0007664039) auswirken würde. pk

Halten Sie VW. Stopp: 84,10 Euro.

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