Keine Angst vor der Inflation

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Die Inflation ist zurück. In Deutschland lag sie im Juli bei 2,0%, in der Eurozone stieg die Teuerungsrate auf 2,1%. Damit notiert sie oberhalb des EZB-Ziels „von unter, aber nahe bei 2%"". Grund zur Panik besteht jedoch nicht, auch wenn die Stimmen derer, die vor steigenden Preisen warnen, lauter werden. Denn mit dem Anstieg der Inflationsrate hat die EZB ein lange verfolgtes Ziel erreicht. Die ultralockere Geldpolitik macht sich nun bezahlt: Eine für Wirtschaft und Unternehmen schädliche Deflationsspirale konnte so vermieden werden. Und beim Timing ist Zentralbank-Chef Mario Draghi konsequent nach seinem Plan vorgegangen. Denn der QE-Ausstieg zum Jahresende ist beschlossen, ein Zinsanstieg in der zweiten Jahreshälfte 2019 gilt als sicher. Das Ende der Leidenszeit für Sparer ist also absehbar.

Aktienbesitzern wiederum wird das vergleichsweise egal sein. Denn sie haben in den vergangenen Jahren mit ihrer Geldanlage alles richtig gemacht. Vor mässig steigenden Zinsen brauchen sie sich nicht fürchten, da diese als Zeichen einer gesunden Konjunktur gelten und die Märkte sich längst darauf eingestellt haben. Auch die Inflation schadet nicht. Im Gegenteil: Moderate Preissteigerungen im Bereich von 1 bis 3% unterstützen die Aktienmärkte sogar. Auf dem aktuellen Niveau können Aktionäre also mit Rückenwind rechnen.

Gift für die Börsen wäre neben einer Deflation auch eine zu hohe Inflation. Die Gefahr zu stark steigender Preise halten wir aber für äußerst gering. Denn durch den Internethandel und die dadurch zunehmende Preistransparenz wird der Druck auf die Preise künftig eher größer. Der Bank of Japan zufolge drücke allein Amazon die dortige Inflation um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte. Das Umfeld für Anleger bleibt also gut: Die sich normalisierende Geldpolitik und eine börsenfreundliche Inflationsrate gehen einher mit einer stark anlaufenden Halbjahresberichtssaison.

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