Niiio Finance – Fintech für die nächste Welle
Die im beschaulichen Görlitz beheimatete Niiio Finance Group ist schon seit 2016 auf Xetra und an verschiedenen Regionalbörsen handelbar. Richtig aufmerksam wurde die Finanzwelt auf den Micro Cap aber erst, als Mitte Januar Stefan Krause, mittlerweile Elektroauto-Pionier in den USA und früher Finanzvorstand bei der Deutschen Bank, sowie Henning Gebhardt, bekannt durch seine Stationen im Asset Management bei DWS und Berenberg, in den neugeschaffenen Beirat des Fintechs einzogen. Wenn sich Finanzleute dieses Kalibers engagieren, müsse an dem Unternehmen doch etwas dran sein, so die Denke.
Die Börsenstory, die Gründer und Mehrheitsaktionär Johann Horch zu erzählen hat, ist in der Tat interessant und chancenreich. Zwei Geschäftsbereiche mit enormen Wachstumsversprechen hat Horch im Portfolio: Die Digitalisierung der Vermögensberatung durch eine eigene Software ist für 95% des 2 Mio. Euro hohen Umsatzes verantwortlich; mit einem White-Label-Angebot im Robo Advising haben die Sachsen v. a. in Norddeutschland Fuß gefasst. In beiden Bereichen winken hohe Wachstumsraten. Der adressierbare Markt im digitalen Wealth Management wird auf gut 212 Mio. Euro geschätzt, beim Robo Advising sollen die für die Gebühren relevanten Assets under Management bis 2023 um etwa 150% auf 30 Mrd. Euro klettern. Mit einer am Freitag (29.1.) abgeschlossenen Kapitalerhöhung, bei der strategische und institutionelle Investoren 2,28 Mio. Euro in die Kassen spülten, sollen die notwendigen Investitionen der nächsten Jahre gestemmt werden.
Das klingt spannend, doch das Versprechen von CEO Horch, von 2022 bis 2026 den Umsatz jedes Jahr zu verdoppeln, muss erst einmal erfüllt werden. An Profitabilität ist frühestens 2023, an Dividenden überhaupt noch nicht zu denken. Von daher stecken in der Kursverdoppelung der Aktie (1,90 Euro;
DE000A2G8332) seit Jahresbeginn viele unerfüllte Hoffnungen.
Niiio Finance ist spannend, landet vorerst aber nur auf unserer Beobachtungsliste.
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Niiio Finance
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