HVB – TLTRO versaut Zinsergebnis
diederich geht dennoch mit Erfolg _ Zum nahenden Ende seiner Dienstzeit zeichnet sich ab, dass HVB-Chef Michael Diederich mit einer Erfolgsbilanz im Gepäck geht. Im Q3 stieg der Gewinn der Unicredit-Tochter zum Vj.-Quartal um rd. 13% auf 256 Mio. Euro, wenngleich er zum Vorquartal deutlich einbrach (-37%). Das lag v. a. am schwächelnden Zinsergebnis (-9% ggü. Q2), das entgegen des Branchentrends nicht von den EZB-Leitzinserhöhungen profitiert hat. Das wiederum sei einem einmaligen Bereinigungseffekt aus dem TLTRO-Programm zuzuschreiben.
Gerettet hat das Ergebnis Diederichs Kostendisziplin, wie es sein Auftrag bei Amtsantritt bereits vorsah. Die Cost-Income-Ratio sank in den ersten neun Monaten auf 51,4% (-9 pp. z. Vj.), trotz erhöhter Personalaufwendungen im Inflationsumfeld. Ein Pfeiler der gesunkenen Kosten ist das gestutzte Filialnetz: Vor acht Jahren war die HVB eine der ersten, die Schließungen im großen Stil vollzog (-40% auf einen Schlag). Inzwischen kommt das Institut auf knapp 300 Filialen (rd. 1% Marktanteil). Das soll auch erst mal so bleiben. Die offizielle Zielgröße der Commerzbank ist derzeit 450, laut Medienberichten hat Bankchef Manfred Knof aber schon die 400er-Marke in den Blick genommen. Generell wird die HVB oft an der gelben Wettbewerberin gemessen, die ihre Q3-Zahlen erst am 9.11. veröffentlicht. Im Q2 hatte die Coba zumindest beim Zinsergebnis deutlich besser performt (+27% z. Vj.).
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