Deutsche Börse – Weimer macht im Wettlauf mit LSE (etwas) Boden gut
Übernahme des Software-Spezialisten SimCorp _ Die 2021 erfolgte Mega-Übernahme (27 Mrd. US-Dollar) des Datenanbieters Refinitiv durch die Londoner Börse LSE war für Deutsche Börse-Chef Theodor Weimer ein schallender Weckruf. Ging es im Rennen der führenden Handelsplatzbetreiber doch längst nicht mehr um den Zukauf volatiler Kassamarkt-Umsätze, wie unter Weimers Vorgänger Carsten Kengeter, der die damals noch reinrassige LSE übernehmen wollte, sondern um die Transformation zu Technologie-Konzernen, die auf Analyse und Bereitstellung von Daten spezialisiert sind. Mit der Akquisition des US-Stimmrechtsberaters und ESG-Spezialisten ISS baute Weimer das Datengeschäft der Deutschen Börse aus. Doch der weiterhin gewaltige Abstand zur LSE in diesem Bereich wurmte den Konzernlenker immer noch mächtig.
Auf der Bilanz-PK im Februar ließ Weimer bereits durchblicken, dass sich die Deutsche Börse mittlerweile auch für größere Übernahmen gerüstet sieht. Jetzt hat der ehemalige HVB-Chef zugeschlagen. Für 3,9 Mrd. Euro will Weimer den dänischen Anbieter von Investment Management-Software SimCorp übernehmen, mit dem die Deutsche Börse-Tochter Qontigo bereits kooperiert. In trockenen Tüchern ist der Deal trotz der Unterstützung durch das SimCorp-Management allerdings noch nicht. Mind. 50% der SimCorp-Aktionäre müssen das freiwillige Übernahmeangebot annehmen.
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