Wieder Wirbel bei Ceconomy
neuer CFO kommt von Telekom _ Lange Jahre hielt der Gesellschafterstreit zwischen Familie Kellerhals und der Media Markt-Saturn-Mutter Ceconomy den Elektronikhändler in Atem. Mit der Einigung und dem Abbau der Doppelstrukturen in Düsseldorf und Ingolstadt, wo die Media-Saturn-Holding sitzt, waren ruhigere Zeiten angedacht. Das neue Führungsduo aus Karsten Wildberger (vormals E.ON) und dem aus Ingolstadt beförderten CFO Florian Wieser sollte es Oberaufseher Thomas Dannenfeldt leichter machen, als es sein Vorgänger Jürgen Fitschen mit den vielen Managerquerelen gehabt hatte. Doch Wieser schlägt jetzt quer.
Nach der Umsatz- und Gewinnwarnung im Juli will sich der 40-Jährige persönlich verändern und Ceconomy Ende 2022 nach nur anderthalb Jahren als Konzern-CFO verlassen. Dass für ihn Karin Sonnenmoser weichen musste, die mit den inzwischen ebenfalls abgezogenen Ferran Reverter und Bernhard Düttmann Ceconomy wieder halbwegs auf Spur gebracht hatte, wirkt in diesem Lichte noch ungünstiger. Aber glücklicherweise, so wird es zumindest in Düsseldorf verkauft, kann Dannenfeldt mit Kai-Ulrich Deissner gleich einen Ersatz präsentieren. Der Manager kommt wie Dannenfeldt von der Deutschen Telekom. Zufall? Wichtiger ist aber, dass sich Deissner, der bislang noch die Finanzen der Telekom-Sparte Technology & Innovation verantwortet, und Wildberger schnell einschwingen. Wie dieser ist Deissner kein Handelsexperte, anders als Wieser, der elf Jahre im Konzern (vorher Metro) tätig war. Dieses Know-how fehlt nun also. Dafür kennt Deissner sich mit der Umsetzung von Effizienz- und Transformationsprogrammen aus – jene Baustellen, die den rot-blauen Elektromärkten lange Probleme bereiteten. Auch Wildberger war für seine Transformationsexpertise angeheuert worden.
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