FED – Zinspause mit Hintertür
Die Fed ist tief gespalten über den künftigen Zinspfad, wie das Protokoll der jüngsten geldpolitischen Sitzung von Anfang Mai enthüllt. Mehrere Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) halten demnach keine weiteren Zinserhöhungen mehr für nötig. Einige FOMC-Mitglieder befürchten hingegen, dass der Rückgang der Inflation viel zu langsam erfolgt und machen sich deshalb für eine zusätzliche Straffung der Geldpolitik stark.
Dahinter scheint diesmal weniger der klassische Konflikt zwischen Tauben und Falken zu stecken, als vielmehr eine große Unsicherheit darüber, inwieweit eine stärkere Verschärfung der Politik angemessen sein könnte. So lassen sich die Folgen der US-Regionalbankenkrise sowie die Effekte der verschärften Kreditbedingungen auf die Realwirtschaft nur schwer abschätzen. Die US-Notenbank bekräftigte denn auch, dass sie an ihrem datengetriebenen Ansatz festhalten werde. Viele FOMC-Mitglieder wollen sich deshalb die Option auf zusätzliche Zinserhöhungen offenhalten. Auf der nächsten Zinssitzung am 14.6. wird es die Aufgabe von Fed-Präsident Jerome Powell sein, diese verschiedenen Strippen zu einem Tau zusammenzubinden. Bei diesem Meeting werden dann auch frische Projektionen zur weiteren Entwicklung des Wirtschaftswachstums und der Inflation vorliegen.
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