Handelsdeal – Wie Trump seine treuesten Anhänger bedient
Die Stahlwerker und Kohlekumpel im amerikanischen Rostgürtel, die Fließband-Arbeiter in der Autostadt Detroit und die Farmer auf dem platten Land. Das ist das Reservoir, aus dem sich die fanatische Anhängerschaft von Donald Trump rekrutiert. Dieser Klientel muss der US-Präsident etwas Handfestes bieten, um sie bei der Stange zu halten. Denn im November stehen in den USA die Zwischenwahlen zum Kongress statt. Für Trumps Republikaner geht es dabei um die Verteidigung ihrer Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus. Das ist der Hintergrund, vor dem sich die von Trump verkündete Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China abspielt. Peking hat Trumps Unterhändlern demnach zugesagt, deutlich mehr Agrargüter und Energierohstoffe aus den USA zu importieren, um das gewaltige Handelsdefizit der Amerikaner abzubauen. Zudem kündigte China an, die Importzölle auf Autos von derzeit bis zu 25 auf 15% abzusenken.
Der US-Präsident spannt damit China zur Förderung genau jener Sektoren der amerikanischen Wirtschaft ein, an deren Tropf Trumps wichtigste Wählerbasis hängt. Das dürfte auch Kanzlerin Angela Merkel aufmerksam registriert haben, die ab Donnerstag ihren Antrittsbesuch bei Chinas Machthaber Xi Jinping absolviert. Für die deutsche Industrie ist die Volksrepublik mittlerweile einer der wichtigsten Absatzmärkte. Die angekündigte Einkaufsoffensive der Chinesen bei der amerikanischen Konkurrenz dürfte denn auch zu Lasten der deutschen Wirtschaft gehen. Von den abgesenkten Importzöllen auf Autos dürften zwar auch BMW, Daimler und VW profitieren, aber in einem weitaus geringeren Umfang als die amerikanischen Hersteller. Denn insbesondere VW und Daimler produzieren bereits seit geraumer Zeit direkt vor Ort für den chinesischen Markt.
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