Deutsche Bank wagt mehr Autonomie
70% weniger Berater bis 2025 _ Die Deutsche Bank reduziert die Zahl ihrer externen Berater drastisch. Privatkunden-Vorstand Claudio de Sanctis will damit Kosten sparen, erklärte er gegenüber der „Financial Times“.
Die Rückführung der Beratungsleistung um satte 70% im Privatkundenbereich ist bis Ende 2024 angesetzt, was einen zweistelligen Millionen-Betrag einspart. Nach Plänen des Vorstandes soll durch weniger Berater in Verbindung mit IT-Einsparungen und Filialschließungen die Cost-Income-Ratio bis 2025 auf mindestens 65% fallen. Die Beratungskosten „werden strukturell und damit dauerhaft geringer ausfallen“, erklärt ein Insider ggü. PLATOW, wofür selektiv Projekte gestoppt worden sind.
Dazu gehört „Vestivity“, eine App für Privatkunden, die Banking-Funktionen und digitale Wertpapieranlage verbinden sollte. Vor allem wurden aber externe Zuarbeiter gehen gelassen, die unterstützend tätig waren. Dabei geht es um mehr als Kosten, nämlich um Mentalität und Eigenständigkeit. Bei vielen Mitarbeitern sei das Bewusstsein präsent, „bei Problemen auf Berater zu setzen“, erklärt der Insider. Damit soll Schluss sein, auch um sich nicht abhängig von externen Kräften zu machen. In der Bank seien genügend Mitarbeiter „die ihre eigene Expertise einbringen können“. Bei der Rückführung der Beratungsleistung werde aber nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ gehandelt, vielmehr soll gezielt entschieden werden, in welchen Bereichen externe Zuarbeit weiter gebraucht wird.
Das Vorgehen entspricht einem Muster, das de Sanctis bereits in der Vergangenheit anwandte, als er im Konzern die internationale Privatkundenbank leitete. Der Grundstein für weniger Kosten und mehr Autonomie ist gelegt, jetzt muss das Konzept noch aufgehen. mv
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