CoCo-Bonds – Die Wunde ist noch nicht verheilt
Investoren bleiben fürs erste vorsichtig _ Das ging ja schnell. Gut einen Monat nachdem die Credit Suisse auf Geheiß der Finma-Aufseher ihre Additional Tier 1 (AT1)-Anleihen noch vor dem Eigenkapital auf Null abschreiben musste und damit ein weltweit spürbares Erdbeben im CoCo-Bond-Markt auslöste, rufen manche schon wieder die Renaissance dieser Instrumente aus. Anlass ist die geglückte AT1-Emission der japanischen Sumitomo Mitsui-Finanzgruppe, die lt. „Bloomberg“ umgerechnet rd. 950 Mio. Euro einsammelte und dafür nicht allzu teuer bezahlen musste (Spread: 171 bps).
Allerdings ist Japan weit weg von Deutschland und Europa, und hierzulande gibt es bisher kaum Anzeichen für einen CoCo-Boom. Denn zum einen haben die deutschen Institute, wie wir hören, derzeit keine neuen AT1-Emissionen nötig. Mit ihrer regulatorisch vorgegebenen, prinzipiell endlosen Laufzeit sind CoCo-Bonds eher flexible Instrumente. Zwar erwarten die Investoren in der Regel, dass die Bonds bei der ersten Call-Möglichkeit, meist nach rd. fünf Jahren, auch tatsächlich gekündigt werden, doch auch die Aufsicht redet ein Wörtchen mit. Aareal Bank und pbb nutzten diesen Spielraum kurz nach dem CS-Exitus und ließen ihre AT1-Bonds weiterlaufen. Im Juni stehen dann Call-Optionen von Unicredit und Raiffeisen Bank International an.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
- Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
- 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
EPI Company übernimmt Currence iDEAL und Payconiq
Wie wir exklusiv erfahren, übernimmt die EPI Company den führenden niederländischen Zahlungssystemanbieter Currence iDEAL und dessen luxemburgischen Technologie-Partner Payconiq International.... mehr
KI und Banken – Fast schon ein alter Hut
Künstliche Intelligenz wird in der deutschen Bankenlandschaft schon heute breiter genutzt, als manch einer denken mag. Der Branchenprimus Deutsche Bank etwa setzt klassische KI-Modelle... mehr
Atruvia – Neue Preise von Anfang an nicht kostendeckend?
Kurz vor der AR-Sitzung der Atruvia Ende April lüftet sich der Vorhang vor dem künftigen Preissystem. Die beiden Chefs des genossenschaftlichen IT-Dienstleisters, Martin Beyer und Ulrich... mehr
Helvetia fischt bei NN Group
Es ist offiziell. Mit Fabian Rupprecht wird zum 1.10. der Noch-CEO International der niederländischen NN Group zur Schweizer Konkurrenz Helvetia wechseln. Rupprecht folgt damit als Vorsitzender... mehr
BaFin gräbt DLT-Burggraben
Wer eine DLT-Sandburg (Distributed-Ledger-Technologie) baut, braucht natürlich auch einen regulatorischen Burggraben. Die Blaupause hierfür wendet die BaFin jetzt nach Richtlinie der... mehr
Banken vs. Fintechs – Karten werden neu gemischt
Neobanken wie N26 und Neobroker wie Scalable Capital oder auch Trade Republic waren jahrelang auf der Überholspur und heizten der angeschlagenen und technologisch rückständigen, etablierten... mehr
Restrukturierungen – Nächster Ernstfall für das StaRUG
Wenn von Zombie-Unternehmen die Rede ist, sind eigentlich meist Firmen am staatlichen Nothilfen- und Zuschuss-Tropf gemeint, die aus eigener Kraft kaum überleben könnten. Ein Paradebeispiel:... mehr
Deutsche Bank-Vorstand – Weniger wäre mehr
Das letzte große Vorstands-Revirement hatte 2021 noch Paul Achleitner gemeinsam mit Christian Sewing auf den Weg gebracht. Inzwischen ist die Deutsche Bank einige große Schritte weiter.... mehr
M&A-Boutiquen suchen den Schulterschluss
Der Markt der M&A-Boutiquen konsolidiert sich immer weiter – und das international. Erst kürzlich hat die Hamburger Corporate-Finance-Beratung Carlsquare (M&A, Debt Financing), die... mehr