Südzucker – Salzige Abrechnung
Die Krise am Zuckermarkt hat Südzucker schwer gezeichnet. Bereits in den Vormonaten jagte bei Europas Zuckerkönig eine Hiobsbotschaft die nächste. Entsprechend vorbereitet reagierten die Aktionäre auf die jetzt in Mannheim vorgelegte Abrechnung von CEO Wolfgang Heer für das Gj. 2018/19 (per 28.2.). Der Aktienkurs des SDAX-Unternehmens schlug trotz verheerender Verluste im Kerngeschäft mit Zucker, operatives Ergebnis: -239 (Vj.: +139) Mio. Euro; Umsatz: -14%, leicht positiv aus (+1,6%). Für den Vorstandschef ist der Rückhalt vom Kapitalmarkt jedoch nur ein kleiner Trost angesichts der bitteren Pille, die sein Spezialist fürs Süße seit der europäischen Marktliberalisierung runterwürgen muss.
Preisdruck bei Ethanol und Zucker, erntebedingt weniger Produktions- und Absatzmengen sowie die von Heer als Gegenmittel eingeleiteten Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen lasten schwer auf der Südzucker-Bilanz – Umsatz: -3% auf 6,75 Mrd. Euro; operatives Ergebnis: 27 (455) Mio. Euro. Unterm Strich muss der Konzernchef denn auch einen Fehlbetrag von 805 Mio. Euro ausweisen. Im Vorjahr stand hier noch ein Gewinn von 318 Mio. Euro. Die neue Freiheit auf dem Weltmarkt kommt Südzucker damit teuer zu stehen. Und das Ende der Fahnenstange ist auch gut anderthalb Jahre nach Marktöffnung noch nicht erreicht.
Denn auch für das lfd. Gj. 2019/20 rechnet Heer beim Zucker, der fast die Hälfte der Mannheimer Umsätze trägt, mit keiner Besserung. Operative Verluste von 200 Mio. bis 300 Mio.
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