Net Zero – Das große Stühlerücken
R+V steigt ein, wenn andere gehen _ Seit über einem halben Jahr rumort und poltert es kräftig unter der Oberfläche der wohl größten Finanzallianz, Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ). Erst 2021 zur Klimakonferenz COP26 in Glasgow gegründet, will GFANZ unter dem Schlagwort „Net Zero“ mit ihren Untergruppen sowohl Versicherern, Banken als auch Asset Managern ein gemeinsames Forum bieten und so die Anzahl von Finanzinstituten mit Netto-Null-Verpflichtungen stetig erhöhen.
Die Entscheidung der Co-Führung um den ehemaligen Bank of England-Chef Mark Carney und Bloomberg-Gründer Michael Bloomberg, die Verpflichtung für die GFANZ-Mitglieder fallenzulassen, sich einer UN-Kampagne zur Emissionsreduzierung anzuschließen, hatte 2022 einen ungeahnten Exodus der Mitglieder zur Folge. Als erste nahmen Cbus Super und die österreichische Bundespensionskasse ihren Hut der Net Zero Asset Owner Alliance (NZAOA). Die Blue-Chip-Banken der USA JP Morgan, Bank of America und Morgan Stanley drohten zwar angesichts zunehmender Greenwashing-Vorwürfe diesem Beispiel zu folgen, blieben aber bei der Net-Zero Banking Alliance (NZBA) – noch. Weniger zimperlich war Vanguard im Dezember, als der Anleihefonds-Anbieter den Net Zero Asset Managers (NZAM) den Rücken kehrte. Gleich musste man sich anhören, es nie so genau mit der Dekarbonisierung gehalten zu haben.
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