Volksbank BraWo trotzt Immoflaute
Nur Fusion Ruckelt noch _ Volksbanken, die einen Gutteil ihres Gewinns außerhalb des Bankgeschäfts verdienen, werden im Finanzverbund traditionell misstrauisch beäugt. Mit dem Erfolg wächst die Sorge vor Risiken und die Zahl der Neider. Davon kann Wolfgang Altmüller aus Rosenheim ein Lied singen, der nebenher einen der größten Reisebürobetreiber im Land gegründet hatte, ebenso wie Jürgen Brinkmann aus Braunschweig. Beide haben im Verbund zudem großen Einfluss. Altmüller als BVR-Verbandsratsvorsitzender, Brinkmann als Oberaufseher des IT-Dienstleisters Atruvia, woran sich ebenfalls einige Genossen reiben.
Brinkmanns Brawo Group mit ihren 315 Töchtern, zu der neben der Volksbank BraWo und der Braunschweiger Privatbank viele Unternehmens- und Immobilienbeteiligungen gehören, gilt als einer der größten Immobilieninvestoren unter den Primärinstituten. Der Fokus liegt auf Büroobjekten. Die sind wegen Home Office weniger gefragt und stehen seit der Zinswende unter Druck. Die BraWo ist indes in Top-Lagen deutscher Mittelstädte aktiv. Zwar gibt es auch da Sorgenkinder im 1,2 Mrd. Euro schweren Portfolio (u.a. Galeria in Braunschweig, wo aber bald eine Lösung gefunden sein soll). Insgesamt ist der Leerstand mit 2% aber gering. Ende 2022, bei der letzten externen Bewertung, kletterten die stillen Reserven dank HGB-Bilanzierung noch weiter auf über 20%, wie uns Brinkmann bestätigt. Auch die BaFin ist entspannt und bescheinigt Brinkmann sogar, dass Immobilien die BraWo resilienter machen. Im Mai kommen die Prüfer ins Haus. Grund ist die Nachkontrolle der Hausaufgaben aus der letzten §44er-Prüfung aus 2020.
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