Börsen-Chef Kengeter verzieht keine Miene
Der von langer Hand geplante Jubiläums-Finanzplatztag der WM Gruppe („Börsen-Zeitung“) glänzte am Dienstag mit zwei Rednern, denen durch das erneute Scheitern der Fusion zwischen Deutsche Börse Group und LSE besonderes Augenmerk sicher war.
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir verlor als oberster Aufseher der Börse jedoch kein Wort über die geplatzte Hochzeit. Stattdessen reflektierte er über die neuen Chancen des Standorts Rhein-Main nach dem Brexit und wie es sein könne, dass in einem Land, dem es so gut wie Deutschland gehe, viele Bürger unzufrieden seien. Die Antwort des Grünen-Politikers fiel erwartungsgemäß aus: Leistung müsse sich für alle wieder lohnen. Zuvor hatte Börsen-CEO Carsten Kengeter seinen Vortrag abgespult, als sei nichts gewesen. Jenen, die genauer hinsahen, blieb allerdings nicht verborgen, wie sehr Kengeter von den gescheiterten Verhandlungen mit der LSE gezeichnet ist. Viele Freunde hatte Kengeter an der Frankfurter Börse noch nie. Auch beim Finanzplatztag war die Ablehnung unter den Teilnehmern förmlich zu greifen. Nur wenige können sich vorstellen, dass Kengeter und mehr noch sein AR-Chef Joachim Faber das Desaster am Ende überleben. Zu lange hätten beide nach dem Brexit auf business as usual gesetzt. Wer mit handwerklichen Fehlern so grandios scheitert, könne die Deutsche Börse Group nicht weiter erfolgreich führen.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
- Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
- 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
EZB – Noch kein Ausstiegssignal von Mario Draghi
EZB-Präsident Mario Draghi bleibt seinem ultra-lockeren geldpolitischen Kurs vorerst treu. Seit die Inflationsrate auch in der gesamten Euro-Zone die Marke von 2% erklommen hat, die von... mehr
BMW – Krügers Konzernumbau geht vielen nicht weit genug
Elektromobilität, Vernetzung, Car Sharing sind die Zauberworte für BMW-Chef Harald Krüger. Dazu passte seine Soft-Strategie BMW Next 100, bei der es ausdrücklich um einen neuen Führungstil... mehr
Linde umgarnt die Fusions-Kritiker
Zuletzt hatte das Störfeuer gegen den geplanten Zusammenschluss von Linde und Praxair, hinter dem man in Teilen auch den (bisher noch größeren) Wettbewerber Air Liquide vermuten darf,... mehr
Hannover Rück – Rekordergebnis im Jubiläumsjahr
Was dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re im abgelaufenen Gj. nicht gelungen ist (s. PLATOW v. 8.2.), hat die Nummer 3 der Branche nicht nur besser gemacht. Mehr noch. Anfang Februar... mehr
Sparkassen und Volksbanken können auf Regulierungsrabatt hoffen
Im Vorfeld des G20-Finanzministertreffens Ende nächster Woche in Baden-Baden macht der neue US-Kassenwart Steven Mnuchin am kommenden Donnerstag (16.3.) seinen Antrittsbesuch bei seinem... mehr
Henkel schlägt schon wieder zu
Während Konkurrent Beiersdorf (s. S. 3) beim Thema Übernahmen seit Jahren auf der Stelle tritt, scheinen sich Akquisitionen bei Henkel zum neuen Hobby zu entwickeln. Wieder fällt die... mehr
Merck will sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen
Für ein kleines bisschen Umbruchstimmung sorgten die Worte von Stefan Oschmann, CEO des Pharmakonzerns Merck, als dieser über das vergangene und vor allem das kommende Jahr sprach. Nach... mehr
Wann plündert Beiersdorf sein wohlgenährtes Sparschwein?
Wenn Stefan Heidenreich zur Beiersdorf-Bilanz-PK lädt, dann will er auftrumpfen. Dafür hat ihm das 2016er-Zahlenwerk eine Steilvorlage geliefert. mehr
Georg Fahrenschon – Bloss keine Angriffsflächen bieten
Die Mitgliederversammlung des DSGV im November soll ganz im Zeichen der Wiederwahl von Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon stehen. Bereits zur Jahreswende hatte Fahrenschon öffentlich... mehr