Krypto-Winter und kein Ende?
Zu früh für Abgesänge _ So gern er dem Vorschlag zweier US-Professoren in der „Financial Times“ auch folgen würde, nicht einzugreifen („Let Crypto Burn“) – am Ende müsse man dieses Glücksspiel doch irgendwie wirksam regulieren, erklärte EZB-Ratsmitglied Fabio Panetta. Zum Schutz der Verbraucher, aber auch als Vorarbeit für ein tragfähiges digitales Finanzsystem. Da ist der große Krypto-Skeptiker dann doch nicht so weit weg von dem stets zuversichtlichen Frankfurt School-Professor und Blockchain-Experten Philipp Sandner, der ebenfalls mehr Anlegerschutz fordert, nicht zuletzt als Standortfaktor. „Die europäischen Länder haben hier tendenziell schon einen Vorsprung vor den USA. Einen Fall wie FTX hätte es hier nicht gegeben“, meinte Sandner im Gespräch mit PLATOW.
Der Niedergang zahlreicher Krypto-Unternehmen und der Crash etlicher Digital-Assets kam für Sandner keineswegs überraschend: „Es war immer klar, dass der Großteil aller Kryptowährungen keine Funktion erfüllt und bald wieder verschwinden wird. Niemand braucht 20 000 verschiedene Tokens.“ Das Interesse an den maßgeblichen Währungen Bitcoin und Ethereum sei aber nach wie vor groß, auch wenn es durchaus noch ein halbes Jahr dauern könne, bis das Bewertungstal durchschritten sei. Bedeutender als die Kursentwicklung könnte indes die Weiterentwicklung der technischen Basis für andere Zwecke sein. Seit etwa Mitte 2021 sieht Sandner ein „eigenes digitales Ökosystem“ auf Ethereum-Basis rund um den Handel mit CO2-Zertifikaten entstehen.
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