Biomasse – Grünen-Ministerien haben einen Plan
Langzeitstrategie statt Winterhilfe im Fokus _ Über einen Mangel an Strategiepapieren wird sich bei der Ampelkoalition wohl niemand beklagen. Die jüngste Neuerscheinung, diesmal aus den grün geführten Ministerien für Wirtschaft/Klima, Umwelt und Landwirtschaft, handelt immerhin ein Thema ab, das zu der aktuell heraufziehenden Energiemangellage wie die Faust aufs Auge zu passen scheint: Biomasse. Dass die Häuser von Robert Habeck, Stefanie Lemke und Cem Özdemir gleich eingangs ihrer „Eckpunkte für eine Nationale Biomassestrategie“ betonen, es gehe gerade nicht vorrangig um eine „mögliche kurzfristige Mobilisierung der energetischen Biomassenutzung zur Gewährleistung der Energieversorgungssicherheit in der gegenwärtigen geopolitischen Situation“, wirkt auf den ersten Blick ein wenig irritierend.
Hinter diesem eher defensiven Erwartungsmanagement steht freilich dasselbe Dilemma, das Özdemir schon in den Debatten um Artenschutz und Flächenstilllegungen versus Maximierung der Lebensmittel-Anbaufläche umgetrieben hatte. Die aktuelle Notlage macht es praktisch zwingend, alle verfügbaren Ressourcen zu mobilisieren, doch langfristig wäre diese Gangart kontraproduktiv. Nun versucht man also, eine Gesamtstrategie für nachhaltige Ressourcennutzung auf mittlere bis lange Sicht aufzustellen.
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