Konglomerat

„Gruppe Siemens“ – Freudenfest für Berater oder mehr?

Einzelteile eines Ganzen werden an der Börse höher bewertet als das Ganze. Dieser sogenannte Abschlag auf Konglomerate klingt plausibel und lockt Jahr für Jahr Heerscharen von Banken und Beratern an, die Abspaltungen begleiten und dafür enorme Gebühren einheimsen. Das wiederum entfesselt in schöner Regelmäßigkeit hitzige Diskussionen über Vor- und Nachteile solcher Prozesse, die meist noch in lukrative IPOs münden.

Siemens mit seinen in zwei Jahrzehnten gleich drei prominenten Abspaltungen ist ein gutes Beispiel für den enormen Mehrwert, der entstehen kann, aber nicht muss. Es begann 2020 mit Infineon, nach zwischenzeitlicher Berg- und Talfahrt des Zyklikers heute mit 32 Mrd. Euro ein Schwergewicht im DAX. Am 16.3.2018 kam nach einem gelungenen Börsendebüt zu 28 Euro je Aktie mit Siemens Healthineers die Cash Cow der Münchener dazu. Der Aufstieg in die DAX-Familie schloss sich sehr bald an. Heute bringt Siemens Healthineers 55 Mrd. Euro auf die Waage. Den dritten erfolgreichen Börsengang legte der Technologiekonzern im Herbst 2020 mit Siemens Energy hin. Das Geschäft mit Energietechnik ist schwankungsanfälliger. Folglich kennt der Kurs des Unternehmens nicht nur eine Richtung.

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