Was der Atomausstieg E.ON und RWE kostet
Der Streit um die Finanzierung des deutschen Atomausstiegs scheint seinem Ende nahe. Nachdem der Bundestag im Dezember 2016 dem Gesetzentwurf zur Neuordnung der Verantwortung der kerntechnischen Entsorgung zugestimmt hat, welcher die Finanzierung und Verantwortung für den Atomausstieg zwischen dem deutschen Staat und den vier großen Kraftwerksbetreibern RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall regelt, folgt jetzt der entscheidende letzte Akt: Die Entrichtung der Beiträge an den so genannten „Atommüll-Fonds“, mit denen sich die Energiekonzerne von ihrer Verantwortung für die Zwischen- und Endlagerung des atomaren Restmülls freikaufen und an die öffentliche Hand übertragen.
Mit RWE preschte zu Jahresbeginn einer der beiden großen deutschen Energiekonzerne demonstrativ vor und verkündet, seinen Fondsanteil von 6,8 Mrd. Euro auf einen Schlag einzahlen zu wollen, ohne auf die vom Gesetzgeber angebotene Ratenzahlung zurückgreifen zu müssen. Ein durchaus überraschender Schritt, galt der Essener Konzern doch im vergangenen Jahr noch als das kränkelnde Kind der Energiebranche. Auch Mitstreiter E.ON signalisiert bereits seine grundsätzliche Bereitschaft, den Anteil von rund 9,8 Mrd. Euro fristgerecht an den öffentlich-rechtlichen Fonds zu entrichten. Einzig die noch ausstehende vertragliche Vereinbarung mit der öffentlichen Hand über die zuvor gesetzlich geregelte Lastenverteilung des Atomausstiegs stehe einer Auszahlung des Geldes jetzt noch im Wege. Gespräche hierzu gäbe es aber bereits, eine zeitnahe Einigung im Rahmen der gesetzlichen Frist wird erwartet, wie uns ein E.ON-Sprecher sagte.
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