Deutsche Bank – Gegen Achleitner baut sich eine Welle des Zorns auf

Rekordverlust und wenig Aussicht auf schnelle Besserung. Die Stimmung in der Deutschen Bank ist auf dem Gefrierpunkt. Ins Kreuzfeuer der Kritik gerät zunehmend Aufsichtsratschef Paul Achleitner. Immer lauter werden die Stimmen, die nach der Mitverantwortung des seit 2012 amtierenden Oberaufsehers für das Debakel bei Deutschlands größtem Kreditinstitut fragen. Angeheizt durch von der Deutschen Bank vehement dementierte Medien-Spekulationen, Achleitner sei ins Visier der britischen Aufsichtsbehörden geraten, weil er angeblich verhindert hätte, dass die FCA wichtige Informationen zur Libor-Affäre erhält, wird bereits seit Wochen Stimmung gegen den Deutsche Bank-Oberaufseher gemacht.

Tatsächlich hat sich Achleitner während seiner Amtszeit als Chefkontrolleur viele Feinde gemacht. Den Aufsichtsrat hat Achleitner radikal umgebaut und auch den Vorstand lüftete er fast komplett aus. Da mag so mancher ehemaliger Aufsichtsrat oder Ex-Vorstand noch eine Rechnung mit dem AR-Vorsteher offen haben. Doch auch bei den Investoren, die in dem Aufsichtsratschef ihren einflussreichsten Interessenvertreter sehen, ist Achleitner nicht mehr überall wohl gelitten. So hatte Achleitner den Investoren versprochen, das leidige Thema Rechtsrisiken schnellstmöglich abarbeiten zu wollen. Doch noch immer schiebt die Deutsche Bank eine ganze Latte unbereinigter Rechtsstreitigkeiten vor sich her. Allein im vergangenen Jahr musste die Deutsche Bank 5,2 Mrd. Euro für Rechtsstreitigkeiten zur Seite legen.

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