M&A

Ehemaliger Rothschild-Banker baut die nächste M&A-Plattform

Ein neuer Player am Markt für digitales Dealmaking
Ein neuer Player am Markt für digitales Dealmaking © CC0

_ „There’s a new kid in town”, würden die Eagles wohl sagen. Nachdem sich im Frühjahr die auf Digital-M&A spezialisierte Beratungsgesellschaft Zumera gründete, bekommt das Berliner Haus um CEO Felix Engelhardt nun Konkurrenz aus der Mainmetropole.

Der dort ansässige, ehemalige Rothschild-Investmentbanker Dieter Will hat neomerge ins Leben gerufen – ebenso mit dem Ziel, M&A- und Fundraising-Beratung mittelständischen sowie jungen Firmen digitalbasiert anzubieten. Dadurch verspricht neomerge gesteigerte Effizienz und Wettbewerbsvorteile im Transaktionsprozess, auch durch die Anwendung von KI z. B. bei der Erstellung von Präsentationsunterlagen.

Will habe mit seinem Team eine proprietäre Investoren-Matching-Plattform namens „neomerge hub“ gebaut, durch die alle relevanten Investoren beim Finanzierungsprozess eingebunden werden sollen, sagt er uns. Bislang seien dort über 3 000 Investorenprofile hinterlegt, die Freischaltung steht noch aus. Die Beratungsexpertise selbst kommt aus dem neomerge-Kernteam, das neben Will zwei Analysten umfasst. Ein Vice President soll demnächst folgen.

Für die Tech-Seite setzt neomerge auf Software-Entwickler und Data Scientists. Sie werden in der Unternehmenspräsentation, die PLATOW exklusiv vorliegt, auch als Teil des Teams geführt. Solch spezialisierte Funktionen vermisst man beim Berliner Wettbewerber Zumera bislang. Nach unseren Informationen nutzen die dortigen M&A-Berater stattdessen verfügbare Anwendungen großer Tech-Konzerne wie Salesforce und Asana. Zumera will den digitalen Ansatz v. a. zur schnellen Internationalisierung des eigenen Geschäfts nutzen (s. PLATOW v. 4.7.), von Expansionsplänen nach London war schon früh zu hören.

Bei neomerge ist davon bislang nicht die Rede, wobei der Firmenname ebenso international tauglich ist. Zum Start kann es ratsam sein, erst kleine Brötchen zu backen und den eigenen „Track Record“ im Heimatmarkt aufzubauen. Wenn die Digitalisierung tatsächlich so gelingt wie angekündigt, sollte Skalierbarkeit eigentlich von allein kommen. Bislang gab es zwar viele Versuche, M&A-Prozesse digitaler zu gestalten, ein wirklicher Durchbruch fehlt allerdings – noch. ck

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